Bluthochdruck senken mit der richtigen Ernährung?
In diesem Beitrag finden Sie
- Was ist der Blutdruck?
- Was bedeuten die Blutdruckwerte?
- Was ist Bluthochdruck?
- Was führt zu Bluthochdruck?
- Welche Folgen hat ein hoher Blutdruck?
- Was tun bei Bluthochdruck?
- Essen und Trinken bei Bluthochdruck
- Gesund essen à la Mittelmeerküche
- Normalgewicht anstreben
- Körperliche Bewegung steigern
- Salzbewusst essen
- Weniger Kochsalz - weniger Bluthochdruck
- Salz sparen beim Essen
- Salz sparen beim Einkauf
- Salz sparen beim Kochen und Backen
- Salz sparen bei der Brotzeit
- Natriumarm trinken
- Kaliumreich essen
- Alkoholkonsum einschränken
Was ist der Blutdruck?
Blutdruck wird der Druck in den Gefäßen (Arterien) genannt. Er hängt von der Pumpleistung des Herzens ab und wird davon beeinflusst, wie elastisch die großen Blutgefäße sind. Entscheidend ist auch, welcher Strömungswiderstand in den kleinen Gefäßen herrscht. Der Blutdruck schwankt je nach Tageszeit und körperlicher Belastung, denn das Herz reagiert prompt, wenn sich der Bedarf des Körpers an Sauerstoff und Nährstoffen verändert. Dazu spielen Alter und Lebensstil für den Blutdruck eine große Rolle.
Was bedeuten die Blutdruckwerte?
Die Blutdruckmessung ergibt immer zwei Werte: Den oberen "systolischen" und den unteren "diastolischen" Wert. Angegeben werden die Blutdruckwerte in der Einheit mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule), wie zum Beispiel 130/85 mmHg.
-
Systolischer Blutdruckwert:
Gibt den Druck an, der in der "Pump-Phase" in den Gefäßen entsteht, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und das Blut aus dem Herzen in den Körper pumpt. -
Diastolische Blutdruckwert:
Gibt den Druck an, der in der "Füllungs-Phase" in den Gefäßen entsteht, wenn sich der Herzmuskel wieder entspannt und sich das Herz erneut mit Blut füllt.
Was ist Bluthochdruck?
Liegt der obere Wert nach mehreren Messungen an verschiedenen Tagen höher als 140 mmHg und der untere über 90 mmHg, dann spricht man von Bluthochdruck, auch arterielle Hypertonie genannt. Die Leitlinien für das Management der arteriellen Hypertonie teilen den Bluthochdruck in verschiedene Schweregrade ein. Mit jedem Grad steigt das Risiko für Folgeerkrankungen. Bluthochdruck entwickelt sich oft über Jahre und tut nicht weh. Es ist deshalb absolut wichtig, den Blutdruck in regelmäßigen Abständen zu messen. Auch dann, wenn man sich wohl fühlt.
Richtwerte für den in der Praxis gemessen Blutdruck in mmHg
Blutdruckkategorie | ||
---|---|---|
Oberer Wert (systolischer Wert) | Unterer Wert (diastolischer Wert) | |
Optimal | unter 120 | unter 80 |
Normal | 120-129 | 80-84 |
Hoch-Normal | 130 - 139 | 85 - 89 |
Hypertonie Grad 1 | 140 - 159 | 90 - 99 |
Hypertonie Grad 2 | 160 - 179 | 100 - 109 |
Hypertonie Grad 3 | 180 oder mehr | 110 oder mehr |
Isolierte systolische Hypertonie (alleiniger Bluthochdruck des oberen Wertes) | 140 oder mehr | unter 90 |
Quelle: Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL (2019): Patientenleitfaden Bluthochdruck
Ab Blutdruckwerten systolisch von 140-159 mmHg und/oder diastolisch von 90-99 mmHg besteht Hypertonie Grad 1. Hypertonie Grad 2 liegt vor, wenn der Blutdruck systolisch auf 160–179 mmHg und/oder diastolisch auf 100–109 mmHg ansteigt. Hypertonie Grad 3 wird gesprochen, sobald systolische Werte von 180 mmHg und mehr bzw. diastolische Werte von110 mmHg und mehr gemessen werden.
Was führt zu Bluthochdruck?
Die Ursachen für Bluthochdruck werden danach unterschieden, ob eine andere Krankheit dafür verantwortlich ist oder nicht.
-
Primäre Hypertonie:
In rund 85 bis 90 Prozent der Fälle lässt sich für den hohen Blutdruck keine organische Ursache finden. Diese Form der Hypertonie kommt wahrscheinlich durch erbliche Faktoren zustande. Sie wird aber wesentlich durch eine ungünstige Lebensweise bedingt, verstärkt und aufrecht erhalten wie-
Übergewicht
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kochsalzreiche Ernährung
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erhöhter Alkoholkonsum
-
mangelnde Bewegung
-
Rauchen und
-
Stress.
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Sekundäre Hypertonie:
10 bis 15 Prozent der Menschen leiden zum Beispiel an einer Erkrankung der Niere, Schilddrüse oder Nebenniere, die den Blutdruck steigen lässt.
Welche Folgen hat ein hoher Blutdruck?
Bluthochdruck verändert mit der Zeit die Gefäßwände. Sie werden enger, verhärten und verlieren ihre Elastizität. Wenn sich die Gefäße nicht mehr so gut durch Eng- und Weitstellen an die normalen Schwankungen des Blutflusses anpassen können, dann steigt der untere (diastolische) Blutdruck. Muss das Herz ständig mit mehr Druck gegen den wachsenden Widerstand in den engen Gefäßen anpumpen, geht auch der obere (systolische) Wert hoch. Mit der Höhe und Dauer des Bluthochdrucks nehmen die Schäden an Herz, Nieren, Augen und Gehirn zu und das Risiko für ernsthafte Folgeerkrankungen wächst.
Umso eher der Blutdruck unter Kontrolle ist, desto mehr profitieren Gefäße und Organe davon. Erst recht, wenn bereits ein Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen vorliegen.
Folgeerkrankungen von Bluthochdruck können sein:
- Herzinfarkt
- Koronare Herzkrankheit
- Durchblutungsstörungen in den Beinen
- Schlaganfall
- Nierenversagen
- Augenschäden
- Demenz
Was tun bei Bluthochdruck?
Ziel der Behandlung von Bluthochdruck ist es, die Werte zum Schutz der Gefäße so gut wie möglich wieder auf Normalmaß zu senken und Folgeerkrankungen vorzubeugen. Ob dazu Medikamente notwendig sind, muss mit Ärztin oder Arzt besprochen werden. Doch es geht auch darum die Risikofaktoren im Alltag wie Bewegungsmangel, Rauchen, Übergewicht, salzhaltige Ernährung und Stress abzubauen und sich einen gesünderen Lebensstil anzugewöhnen. Das hat jeder selbst in der Hand und hilft bei allen Schweregraden des Bluthochdrucks.
Eine gesunde Lebensweise bei Bluthochdruck umfasst:
Normalgewicht anstreben
ausgewogene und salzbewusste Ernährung
mäßiger Alkoholkonsum
regelmäßige körperliche Bewegung
Rauchstopp
Entspannung und erfolgreiche Stressbewältigung
Essen und Trinken bei Bluthochdruck
Gesund essen à la Mittelmeerküche
Als Basis für eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung bei Bluthochdruck hat sich die mediterrane Küche bewährt. Dabei kommen reichlich pflanzliche Lebensmittel auf den Tisch: Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Raps-, Oliven- oder Leinöl mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Bei den tierischen Lebensmitteln bevorzugt die Mittelmeerküche Milchprodukte, Geflügel und ein bis zwei Mal pro Woche Seefisch. Rind- und Schweinefleisch gibt es dafür nur ab und zu. Hohe Blutdruckwerte erfordern außerdem einen sparsamen Umgang mit Kochsalz und Alkohol.
Mehr zum Thema Mediterrane Ernährung finden Sie hier:
Link zum Artikel Mediterrane Ernährung
Normalgewicht anstreben
Jedes Kilo Übergewicht weniger auf der Waage senkt den oberen Blutdruckwert um circa 2 mmHg und den unteren um 1 mmHg. Ob eine Gewichtsreduktion nötig ist, zeigt der Körpermassenindex (Body Mass Index - BMI). Liegt der BMI über 25 sollte man seine Essgewohnheiten genauer betrachten und langsam aber sicher den Fuß auf die Kalorienbremse stellen. Denn damit die Pfunde purzeln, braucht der Körper weniger Energie aus der Nahrung als bisher. Überflüssige Kalorien schleichen sich gerne über doppelte Portionen, Seelenfutter, unbewusste Häppchen und süße oder alkoholische Getränke ein. Sobald man das erkennt, kann man hier schon einmal aussortieren.
Beurteilung des Körpergewichts anhand des BMI
Kategorie | BMI in kg/m2 |
---|---|
Untergewicht | unter 18,50 |
Normalgewicht | 18,50 - 24,99 |
Leichtes Übergewicht (Präadipositas) | 25,00-29,99 |
Schweres Übergewicht (Adipositas) | über 30,00 |
Adipositas Grad I | 30,00 - 34,99 |
Adipositas Grad II | 35,00 - 39,99 |
Adipositas Grad III | über 40,00 |
Mehr zum Thema BMI finden Sie hier:
Link zum Artikel Bodymaßindex
Sammelt sich das Gewicht vor allem am Bauch an, stellt das einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar. Das Risiko steigt bei Männern ab einem Bauch- oder Taillenumfang über 102 und bei Frauen ab 88 Zentimeter. Bauchfett, das um die inneren Organe liegt, ist wesentlich stoffwechselaktiver und gefährlicher für die Gesundheit als gewichtige Rundungen an Gesäß und Oberschenkeln.
Körperliche Bewegung steigern
Ein guter Start ist ein möglichst bewegter Alltag. Gehen Sie z.B. zu Fuß oder nutzen Sie das Fahrrad zum Einkaufen oder auf dem Arbeitsweg und nutzen Sie die Treppe statt des Aufzugs. Ideal zum Abnehmen und bei Bluthochdruck sind Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Walking, Tanzen oder Spazierengehen, am besten drei- bis viermal pro Woche über 30 bis 60 Minuten.
Ergänzend dazu sollte zweimal pro Woche Krafttraining durchgeführt werden. Das funktioniert im Fitnessstudio, aber auch mit dem eigenen Körpergewicht zuhause. Besonders das isometrische Krafttraining hat einen positiven Effekt auf den Blutdruck. Dabei werden die Muskeln angespannt, ohne dass eine Bewegung stattfindet, wie beispielsweise beim „Wandsitzen“ oder beim Halten eines Gewichtes. Dabei sollte man gleichmäßig und ruhig weiteratmen, um Blutdruckspitzen zu vermeiden. Wichtig ist: Dranbleiben und beachten, dass kleine Rückfälle in den alten Trott nicht der Anfang vom Ende sind, sondern nur kleine Pausen auf dem Weg zu mehr Lebensqualität mit normalem Blutdruck.
Mehr zum Thema Abnehmen finden Sie hier:
Link zum Artikel Tipps zum gesunden Abnehmen
Salzbewusst essen
Weniger Kochsalz - weniger Bluthochdruck
Hoher Kochsalzverzehr wirkt sich nachweislich auf die Höhe des Blutdrucks aus. Kochsalz (Natriumchlorid) setzt sich aus Natrium und Chlorid zusammen. Natrium bindet Wasser und hält im Körper den Flüssigkeitshaushalt in Balance. Ein Zuviel an Natrium gleicht der Körper aus, indem er Wasser ins Blut schickt, um das Natrium zu verdünnen. Dadurch nimmt das Blutvolumen zu und der Blutdruck in den Gefäßen steigt. Mit einer salzreduzierten Ernährung kann der Blutdruck bei rund der Hälfte der Bluthochdruckkranken, so genannten "salzsensitiven", gesenkt werden. Insbesondere Ältere, Übergewichtige, Menschen mit metabolischem Syndrom oder mit Niereninsuffizienz, sowie Menschen afrikanischer oder afroamerikanischer Herkunft reagieren empfindlich auf zu hohen Salzkonsum.
Empfehlung zur täglichen Salzration
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt bei Bluthochdruck maximal 5 bis 6 Gramm Kochsalz (2 bis 2,4 Gramm Natrium) pro Tag, sowie maximal 6 Gramm für gesunde Personen. Das passt genau auf einen Teelöffel und ist mit einer Laugenbreze (1,5 g), ein Paar Weißwürsten (2 g), einer Portion süßem Senf (0,4 g) und einem Teller Päckchen-Tomatensuppe (2,1 g) schon erreicht. Im Durchschnitt nehmen Frauen in Deutschland aber täglich 8 Gramm Salz zu sich, Männer knapp 10 g. Der Großteil davon wird über verarbeitete Lebensmittel aufgenommen. Ein zu hoher Salzkonsum erhöht insgesamt das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb sollten sich auch "nicht salzsensible" Personen an die empfohlene Höchstmenge von Salz halten.
Mehr zum Thema Speisesalz finden Sie hier:
Link zum Artikel Speisesalz
Salz sparen beim Essen
Salzbewusst essen beginnt mit dem ersten kleinen Schritt, den Salzstreuer dauerhaft vom Tisch zu nehmen. Weniger salzen ist gewöhnungsbedürftig. Vor allem, weil bei Menschen mit Bluthochdruck die Geschmacksschwelle für Salz höher liegt als bei anderen. Am besten reduziert man das Salz nach und nach und konzentriert sich mehr darauf, den Eigengeschmack der Lebensmittel wieder zu entdecken. Dann reicht bald auch wieder weniger für einen ausreichend salzigen Geschmack.
Salz sparen beim Einkauf
Drei Viertel des verzehrten Speisesalzes stammt aus Fertiggerichten und verarbeiteten Lebensmitteln, die mit 1 g Salz (400 mg Natrium) pro 100 g Ware als salz- oder natriumreich bezeichnet werden. Salz bringt Geschmack und macht Lebensmittel lange haltbar. Beim Einkauf kann man also mit dem Blick auf die Nährwertangaben und mit der Wahl der salzarmen Variante ganz entscheidend die Weichen stellen. Seit 2016 muss der Hersteller gemäß der Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV) den Salzgehalt bei verpackten Lebensmitteln und Speisen angeben.
Ansonsten wird umgerechnet: Natriumgehalt x 2,5 = der Salzgehalt.
Natriumreiche Lebensmittel mit > 400 mg Natrium pro 100 g Lebensmittel |
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Gepökelte und geräucherte Fleisch- und Fischprodukte |
Wurst, Wurstkonserven, Käse |
Würzmittel wie Kochsalz, Kräutersalz, Brühwürfel, Flüssigwürze, Bratensoße, Sojasauce, Dressing (Fertigprodukt), Senf, Ketchup, Grillsaucen |
Geröstete Erdnüsse, Kartoffelchips, Knabbergebäck |
Brot und Backwaren wie Semmel, Laugengebäck, Fladenbrot, Knäckebrot |
Der Handel bietet zum Würzen einen Kochsalzersatz an. Das ist ein spezielles diätetisches Lebensmittel, das meist aus Kalium- und Magnesiumverbindungen oder Glutamaten besteht, die sich weniger blutdrucksteigernd als Natrium auswirken. Brot oder Knabberartikel sind auch bereits mit weniger Salz erhältlich.
Salz sparen beim Kochen und Backen
Selber kochen und backen mit frischen und von Natur aus salz- und natriumarmen Zutaten ist die beste Salz-Spar-Strategie. So behält man leichter die Kontrolle über den täglichen Salzkonsum und kann rechtzeitig gegensteuern. Wer wenig Zeit hat, legt sich einen Vorrat an Lieblingsspeisen in der Tiefkühltruhe an. Das ist auf jeden Fall salzärmer als gekaufte Fertiggerichte.
Die folgenden Lebensmittel sind natriumarm. Sie enthalten weniger als 120 mg Natrium (0,3 g Salz) pro 100 g Ware.
Natriumarme Lebensmittel mit < 120 mg Natrium pro 100 g Lebensmittel |
---|
Obst, Gemüse, Pilze, Kartoffeln, Nüsse, Hülsenfrüchte |
Getreideerzeugnisse wie Mehl, Nudeln, Getreideflocken, Müsli, Gries und Reis |
Milchprodukte wie Trinkmilch, Joghurt, Quark, Buttermilch |
Fette wie Öle, Butter, Margarine |
Eier, Fleisch, Fisch |
Zucker, Marmelade, Honig, Süßigkeiten |
Kräuter und Gewürze |
Die Herausforderung in der Küche ist nun, wie man mit maximal ein bis zwei Gramm Salz pro Tag Geschmack an die Speisen bringt. Hierbei helfen natriumarme Würzmittel, ein eigenes Kräuterbeet und eine große Gewürzsammlung.
Tipps für mehr Geschmack in der salzbewussten Küche
Das ganze Geschmacksspektrum nutzen - süß, salzig, sauer, bitter und umami
Frische Kräuter und Gewürze
Natürliches Umami nutzen: Getrocknete Pilze, getrocknete Tomaten, Hefeflocken, Paprikaflocken mit Raucharoma oder Parmesan enthalten die Geschmacksnuance
Fleisch in Kräuteressig- oder Ölmarinaden einlegen
Gerichte mit Zitrone verfeinern
Für Salatsoßen würzige Öle wie Haselnuss-, Kürbiskern-, Walnuss- oder Olivenöl verwenden
Garmethoden wie Grillen und Braten von Gemüse, Fleisch und Fisch verstärken den Eigengeschmack der Lebensmittel
Brot selbst backen und mit geröstetem Sesam, Nüssen, Zwiebeln, Gewürzen und Kräutern verfeinern
Backofenkartoffeln oder Bratkartoffeln mit Rosmarin und Majoran zubereiten anstatt Salzkartoffeln
Nudeln mit würzigem Pesto oder als Nudel-Gemüse-Pfanne servieren
Mit etwas Butter oder gutem Öl den Geschmack verfeinern
Reis mit Curry oder einer gespickten Zwiebel aromatisieren. Dafür eine Zwiebel schälen, halbieren, ein Lorbeerblatt mit 5 bis 6 Gewürznelken in eine Zwiebelhälfte stecken und mitgaren.
Tipp: Sesamsalz („Gomasio“)
Gomasio ist ein traditionelles, salzarmes Umami-Würzmittel aus Japan, das mittlerweile auch hierzulande immer bekannter wird. Der Name setzt sich aus den Begriffen goma (= Sesam) und shio (= Salz) zusammen. Die Mischung aus 7 bis 14 Teilen geröstetem Sesam und einem Teil Salz kann als Ersatz für Speisesalz auf dem Tisch stehen und wird als Topping auf die fertigen Speisen gestreut. Dafür kann schwarzer oder auch heller Sesam verwendet werden. Es kann fertig gekauft, aber auch leicht selbstgemacht werden: Dazu röstet man erst grobes Meersalz in einer Pfanne an, bis es die komplette Restfeuchte verloren hat und sich gräulich verfärbt. Das Salz in einer Schüssel abkühlen lassen und währenddessen die Sesamsamen ohne Öl in der Pfanne rösten, bis sie springen und „knallen“. Sie sollten gleichmäßig gebräunt sein. Achtung, nicht verbrennen, sonst schmeckt es bitter! Sesam und Salz dann in einem Mörser oder Mixer grob und kurz zerkleinern, so dass es grobkörnig und streufähig ist.
Salz sparen bei der Brotzeit
Vesperbrot und kaltes Abendessen können den Salzverbrauch deutlich erhöhen, denn Brot, Käse, Wurst und essigsaures Gemüse sind oft recht salzhaltig. Streut man dann noch Salz über Tomaten, Rettich und Radieschen, schnürt man sich ein stattliches Salzpaket.
In zwei Scheiben Roggenbrot (90 g) zum Beispiel verstecken sich 1 g Salz, in einer Portion (30 g) Teewurst 0,9 g, in drei Scheiben Salami (30 g) ebenfalls und in 2 Scheiben Lyoner (30 g) sind 0,6 g Salz. Eine Portion (30 g) Camembert oder Edamer enthält jeweils ein halbes Gramm Salz und eine Portion Schmelzkäse liefert mit 0,9 g fast das Doppelte. Gönnt man sich dann noch eine große Gewürzgurke (50g), steigt der Salzgehalt der Brotzeit nochmals um 1,2 g.
Salzreduzierter Brotbelag:
-
Frischkäse mit Schnittlauch, Dill oder gemahlenem Kümmel
-
Quark- und Hüttenkäse mit Frühlingszwiebeln, Radieschen und frischen Kräutern
-
Brotaufstriche und Pasten, selbst hergestellt im Mixer, aus Zwiebeln, Peperoni, Tomaten, frischem Meerrettich, Kräutern und Gewürzen
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kalter Braten, selbst gemachte Fleischküchle mit viel Majoran
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Kräuterrührei, gekochtes Ei
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Selbstgemachte Brotaufstriche aus Grünkern, roten Linsen, Kichererbsen, gerösteten Nüssen oder Sesamsamen
-
knackige Salatblätter, Bananen- oder Kiwischeiben, Mandarinen
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Fruchtpüree, ungesalzenes Nuss- oder Mandelmus
Natriumarm trinken
Auch Getränke enthalten Salz oder Natrium. Bei Gemüsesaft verrät es die Zutatenliste, bei Mineralwasser erkennt man es oft am salzigen Geschmack. Ist der Blutdruck zu hoch, sollte das Mineralwasser weniger als 20 mg Natrium pro Liter enthalten. Das ist der Fall, wenn auf der Flasche "Geeignet für natriumarme Ernährung" oder "Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung" steht. Als natriumarme Durstlöscher eignen sich auch Tee, kalorienfreie Erfrischungsgetränke und Obstsaftschorle aus kaliumreichen Früchten wie Aprikosen und schwarzen Johannisbeeren. Kaffee wurde lange nachgesagt, er würde den Blutdruck in die Höhe treiben. In Maßen (4 bis 5 Tassen pro Tag) genossen, hat Kaffee keinen nennenswerten Einfluss auf den Blutdruck.
Kaliumreich essen
Der Mineralstoff Kalium ist im Körper dafür zuständig, dass die Niere mehr Wasser und Natrium ausscheidet und sich die Gefäße erweitern. Wenig Salz und gleichzeitig viel Kalium in der Ernährung wirkt sich deshalb blutdrucksenkend aus und vermindert das Risiko für Schlaganfall und Herz-Kreislauferkrankungen. Umso kleiner das Verhältnis von Natrium zu Kalium, desto besser. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Kaliumzufuhr von rund 4000 mg. Das ist mit viel Gemüse und Obst gut zu schaffen. Kalium geht beim Kochen leicht ins Kochwasser über, deshalb sollten kaliumreiche Lebensmittel nur in wenig Flüssigkeit gedämpft oder gedünstet werden. Liegt bereits eine Nierenerkrankung vor, ist Rücksprache mit dem Arzt zu halten.
Kaliumreiche Lebensmittel:
-
Kartoffeln
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Gemüse: Paprika, Fenchel, Blumenkohl, Brokkoli, Grünkohl, Kohlrabi, Pilze
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Obst: Bananen, Aprikosen, Kiwi, Avocado, Honigmelone
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Nüsse: Haselnüsse, Pistazien, Mandeln
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Vollkornprodukte aus Buchweizen, Dinkel, Roggen
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Bitterschokolade
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Lachs
Alkoholkonsum einschränken
Alkohol bei Bluthochdruck ist tückisch. Erst erweitert er die Blutgefäße und senkt den Blutdruck kurzfristig. Danach führt er aber zur Gefäßverengung, wodurch der Blutdruck langfristig ansteigt. Alkoholgenuss kommt häufig zusammen mit hohem Blutdruck vor und erschwert dazu noch dessen Einstellung. Zudem liefert Alkohol reichlich Kalorien, erhöht die Fettmasse am Bauch und hat einen ungünstigen Einfluss auf die Wirkung von Blutdruckmedikamenten.
Beim Alkoholkonsum gibt es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge. Um kein zusätzliches Erkrankungsrisiko einzugehen, sollte deshalb komplett auf Alkohol verzichtet werden. Ein risikoarmer Konsum liegt laut DGE bei einer Menge von 27 g reinem Alkohol pro Woche vor. Das entspricht 280 ml Wein mit 12 Volumenprozent Alkohol oder 660 ml Bier mit 5 Volumenprozent oder 80 ml Spirituose mit 38 Volumenprozent.
Alkoholgehalt ausgewählter Getränke
Getränk | Alkohol in g pro Portion |
Energie (kcal) |
---|---|---|
1 Glas Weißbier (500 ml) | 18 | 190 |
1 Glas Pils (300 ml) | 12 | 126 |
1 Glas Rotwein (125 ml) | 10 | 83 |
1 Glas Weißwein (125 ml) | 11 | 93 |
1 Glas Sekt (100 ml) | 9 | 79 |
1 Glas Schnaps (20 ml) | 5 | 37 |
*Quelle: Bundeslebensmittelschlüssel (BLS) 3.01 von 2010, Werte gerundet
Literatur:
- Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® - Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention (2019): Patientenleitfaden Bluthochdruck.
- ESC/ESH Pocket-Guidelines (2018): Management der arteriellen Hypertonie.
Links
- Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® - Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention
- Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.
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