Die wichtigsten Gütesiegel beim Einkauf
Von: Georg Abel, Die Verbraucher Initiative e.V.
In diesem Beitrag finden Sie
- Wichtige Gütesiegel in Deutschland
- Lebensmittel
- Haushalt, Bauen und Wohnen
- Textilien
- Wichtige Regionalsiegel in Bayern
Weitere Gütesiegel finden Sie in den Artikeln:
Gütesiegel beim Online-Kauf
Energiesparsiegel
Lebensmittel
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EU-Bio-LogoDas EU-Bio-Logo ist für alle verpackten Bioprodukte verpflichtend vorgeschrieben, die in der Europäischen Union hergestellt werden. Neben dem EU-Logo können zusätzlich nationale Zeichen, wie z.B. das deutsche Bio-Siegel, verwendet werden. Herausgeber des EU-Bio-Logos ist die Europäische Union. In Deutschland vergeben die staatlich zugelassenen Kontrollstellen das Label an die Betriebe. Mindestens einmal jährlich wird jeder Labelnehmer von einer unabhängigen und staatlich anerkannten Kontrollstelle geprüft. Die Kontrollstellen in Deutschland sind private Unternehmen, die von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zugelassen und von den Kontrollbehörden der Bundesländer überwacht werden. |
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Bio-SiegelDas staatliche Bio-Siegel kennzeichnet seit dem Jahr 2001 Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) innerhalb Deutschlands. Es gelten dieselben Kriterien, wie für das EU-Bio-Logo. Zurzeit sind laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über 105.000 Produkte von 6.969 Unternehmen (nach ÖKOLANDBAU.de: 108.776 Produkte / 7.129 Unternehmen) entsprechend gekennzeichnet. Der Aufdruck des Bio-Siegels ist freiwillig. Es kann zusätzlich zum EU-Bio-Siegel verwendet werden. Dann genügt es, zu jedem angemeldeten Produkt ein Musteretikett mit dem Bio-Siegel und der Nummer der Kontrollstelle, die den letzten Aufbereitungsschritt zertifziert hat, an die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zu senden. Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs müssen beispielsweise zu mindestens 95 Prozent aus ökologischem Landbau stammen. Nur Erzeuger sowie Verarbeitungs- und Importunternehmen, die den Anforderungen der Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau gerecht werden und sich den vorgeschriebenen Kontrollen unterziehen, sind berechtigt, ihre Produkte unter den Bezeichnungen „Bio“ oder „Öko“ zu verkaufen. Biobetriebe werden in Deutschland von staatlich zugelassenen, privaten Kontrollstellen überprüft. Die Kontrollstellen werden von Landesbehörden überwacht. Einzelheiten in Bezug auf die Gestaltung und Verwendung des Bio-Siegels sind in der Öko-Kennzeichenverordnung geregelt. Zeicheninhaber und Herausgeber des Bio-Siegels ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). |
BiolandDas Bioland-Label kennzeichnet Erzeugnisse aus organisch-biologischer Landwirtschaft. Bioland ist einer der führenden ökologischen Anbauverbände vor allem in Deutschland. Ihm gehören rund 9.000 Erzeugerbetriebe und darüber hinaus noch über 1.500 Partnerbetriebe (Hersteller, Händler, Gastronomiebetriebe) an. Besonderes Anliegen ist die Pflege des Bodens und die Erhaltung der langfristigen Bodenfruchtbarkeit. Die ökologische Wirtschaftsweise basiert auf einer Kreislaufwirtschaft ohne synthetische Pestizide und chemisch-synthetische Dünger. Die Tiere werden artgerecht gehalten und die Lebensmittel schonend verarbeitet. Die Richtlinien gehen über die gesetzlich vorgeschriebenen EU-Kriterien hinaus. Bioland-Vertragspartner schließen mit Bioland einen Kooperationsvertrag ab und verpflichten sich damit zur Einhaltung der Bioland-Kriterien. Diese setzen den Standard für das EU-Bio-Logo voraus, gehen aber mit eigenen Richtlinien weit darüber hinaus. Unter anderem müssen die Betriebe eine Kreislaufwirtschaft installieren und strenge Vorgaben bei Düngung und Pflanzenschutz erfüllen. Die Betriebe werden mindestens einmal jährlich von staatlich anerkannten, unabhängigen Kontrollstellen geprüft. Futtermittel werden viermal im Jahr kontrolliert. Außerdem werden zehn bis zwanzig Prozent der Betriebe jährlich stichprobenartig zusätzlich überprüft. | |
DemeterDemeter ist der älteste Bioverband (seit 1924) und einer der größten Öko-Anbauverbände Deutschlands. Labelinhaber ist der Forschungsring für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise e. V. Er hat den Demeter e. V. mit dem Schutz der eingetragenen Demeter-Marken beauftragt. Alle zur Förderung der biologisch-dynamischen Landwirtschaft in Deutschland tätigen Vereinigungen und Einrichtungen sowie Einzelpersonen können Mitglied im Verein werden. Ziel des Labels ist, die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, die auf Rudolf Steiner, den Begründer der Anthroposophie, zurückgeht, zu fördern und zu verbreiten. Biologisch-dynamisch bedeutet, dass ein landwirtschaftlicher Betrieb als Organismus angesehen wird, der seine eigene Charakteristik hat. Dabei werden bestimmte Präparate verwendet, die mit sogenannten kosmischen Rhythmen des Mondes und der Planeten in Verbindung stehen sollen. Demeter-Vertragspartner schließen mit dem Demeter e. V. einen Vertrag ab und verpflichten sich damit zur Einhaltung der Demeter-Kriterien. Diese setzen den Standard für das EU-Bio-Siegel voraus, gehen aber mit eigenen Richtlinien weit darüber hinaus. Unter anderem müssen die Betriebe eine Kreislaufwirtschaft installieren, eine biologisch-dynamische Wirtschaftsweise betreiben, Tiere halten und mindestens zehn Prozent Biodiversitätsflächen vorhalten. Die rund 1.700 Betriebe werden mindestens einmal jährlich durch staatlich anerkannte, unabhängige Kontrollstellen geprüft. Zusätzlich müssen die Betriebe jährlich an Entwicklungsgesprächen und an verschiedenen Arbeitskreisen teilnehmen. | |
NaturlandNaturland ist ein Anbauverband für ökologischen Landbau der als basisdemokratischer Bauernverband und Verein organisiert ist. Er wurde 1982 mit dem Ziel gegründet, den ökologischen Landbau weltweit zu fördern. Inzwischen ist Naturland eine der bedeutendsten Organisationen des ökologischen Landbaus weltweit mit rund 4.800 Erzeugern in Deutschland. 1.400 Partner verarbeiten und handeln die entsprechenden Produkte. Ziel des Labels ist es, bei Anbau und Verarbeitung von Nahrungsmitteln hohe ökologische Standards zu setzen und dabei auch soziale Aspekte, wie den Ausschluss von Kinderarbeit oder die Wahrung der Menschenrechte, zu berücksichtigen. Die Kriterien des Naturland-Labels setzen die Einhaltung der Standards für das EU-Bio-Logo voraus, gehen aber mit eigenen Richtlinien weit darüber hinaus (Kreislaufwirtschaft, strengere Vorgaben bei Düngung, Tierbesatz, etc.). Die sogenannte Anerkennungskommission von Naturland entscheidet auf Grundlage von unabhängigen Kontrollberichten über die Zertifizierung. Diese Berichte werden von staatlich anerkannten Kontrollstellen verfasst. Nach einer jährlichen Überprüfung kann die Zertifizierung verlängert werden. Die Richtlinien für die Labelvergabe erarbeitet die sogenannte Richtlinienkommission. Sie setzt sich aus Fachleuten wie beispielsweise Wissenschaftlern, Landwirten und Verbrauchern zusammen. Eine Delegiertenversammlung aus Mitgliedervertretern von Naturland wählt die Mitglieder beider Kommissionen und verabschiedet die Richtlinien. | |
Marine Stewardship Council (MSC)Das MSC-Label kennzeichnet Fisch und Meeresfrüchte. Es zielt darauf ab, verantwortungsbewusste und umweltfreundliche Fischerei zu fördern, und damit die Überfischung und Zerstörung mariner Ökosysteme durch umweltschädliche Fischereimethoden zu verhindern. Rund 16% der weltweiten Gesamtfangmenge stammt von MSC-zertifizierten Fischereien. Labelinhaber ist der Marine Stewardship Council (MSC), eine international tätige, gemeinnützige Organisation, die Standards für einen nachhaltigen Fischfang aufgestellt hat. Er setzt sich zusammen aus Vertretern von Umweltverbänden, Wissenschaftlern, der Fischwirtschaft, der Industrie und dem Handel. Die Zertifizierung der Fischereien erfolgt durch Zertifizierungsorganisationen, welche durch ASI, eine unabhängige Akkreditierungsorganisation, akkreditiert sind. Sie können den Fischereien nach einem umfassenden Prüfprozess eine nachhaltige Wirtschaftsweise bescheinigen. Grundlage für die Zertifizierung sind die MSC-Prinzipien bzw. -Kriterien. Laufende Kontrollen, ob die Kriterien des MSC-Standards eingehalten werden, finden mindestens einmal jährlich statt. Die Arbeit der Zertifizierungsorganisationen wird durch ASI und die unterschiedlichen Interessengruppen kontrolliert. Der MSC kann dem Labelnehmer bei Verstößen gegen die Kriterien das Label wieder entziehen.Soziale Gesichtspunkte spielen für die Zeichenvergabe nur eine untergeordnete Rolle. | |
| Fairtrade-SiegelDas Fairtrade-Siegel kennzeichnet Produkte aus Fairem Handel, u. a. Lebensmittel wie Kaffee, Schokolade, Zucker oder Bananen. Die Produkte finden Verbraucher in Supermärkten, Bioläden, Kaufhäusern, Drogeriemärkten sowie in Weltläden. Der Umsatz mit Fairtrade Produkten betrug im Jahr 2023 laut TransFair rund 2,6 Milliarden Euro. Das seit 1992 vergebene Fairtrade-Label kennzeichnet Produkte aus fairem Handel, der vor allem menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Arbeiter/-innen, aber auch eine umweltverträgliche Produktion unterstützen soll. Labelinhaber ist der Dachverband FLO e. V. (Fairtrade Labelling Organizations International). Er entwickelt die Kriterien für den Fairen Handel. Nationale Siegelorganisationen, wie TransFair e. V. in Deutschland, die Mitglied im Dachverband sind, vermarkten und vergeben das Fairtrade-Siegel. TransFair e. V. wird von über 30 Mitgliedsorganisationen und Förderer/-innen aus Bereichen wie Entwicklungszusammenarbeit, Kirche, Umwelt, Sozialarbeit und Verbraucherschutz getragen, unter anderem von der Verbraucher Initiative e. V., Brot für die Welt und Misereor. Nationale Labelorganisationen, wie TransFair e. V. in Deutschland, schließen in ihren Ländern Lizenzverträge mit Unternehmen ab, die dann unter Einhaltung der Fairtrade-Standards das Fairtrade-Siegel auf ihren Produkten abbilden dürfen. Bei den Produktgruppen, die den Lebensmittelanbau betreffen, erhalten die Produzent/-innen einen sogenannten Fairtrade-Mindestpreis. Für biologischen Anbau erhalten sie zusätzlich einen Aufschlag, der die höheren Kosten der Bioproduktion berücksichtigt und einen Anreiz für die Umstellung auf Biozertifizierung beziehungsweise deren Aufrechterhaltung darstellt. Darüber hinaus wird eine Fairtrade-Prämie gezahlt, die es den Produzentenorganisationen ermöglichen soll, Projekte zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung und soziale Projekte umzusetzen. Die Bauern und Bäuerinnen müssen zudem umweltschonend wirtschaften. Der Einsatz von Gentechnik ist verboten. Eine Liste verbotener Substanzen regelt, welche Pestizide eingesetzt werden dürfen. Zusätzlich müssen die Arbeiter/-innen unter anderem Mindestlöhne erhalten, soziale Grundrechte genießen und Gewerkschaften bilden können. Illegale Kinderarbeit muss ausgeschlossen werden und der Gesundheitsschutz der Arbeiter/-innen muss gewährleistet sein. Die Zertifizierungsgesellschaft FLO-CERT beauftragt Inspekteur/-innen, die vor Ort überprüfen, ob bei Produzent/-innen - zumeist Kooperativen - und Händler/-innen die Fairtrade-Standards eingehalten werden und die sozialen, ökonomischen und ökologischen Kriterien erfüllt sind. Die Inspekteur/-innen kontrollieren auch, ob die Produzentenorganisationen den festgelegten Mindestpreis für ihre Produkte und die Fairtrade-Prämie ausgezahlt bekommen. |
Rainforest AllianceZiel des Standards ist, landwirtschaftliche Betriebe dabei zu unterstützen, sich kontinuierlich in Richtung einer nachhaltigen Produktion zu entwickeln. Übergeordnete Ziele sind eine gesunde Umwelt, soziale Gerechtigkeit und die wirtschaftliche Lebensfähigkeit der Unternehmen. Labelgeber ist die Rainforest Alliance. Dabei handelt es sich um eine unabhängige Umweltorganisation mit Sitz in den USA. Sie ist Mitglied im Sustainable Agriculture Network (SAN), das verschiedene Umweltorganisationen verbindet und einen Standard für nachhaltige Landwirtschaft entwickelt hat. Auf Grundlage dieses Standards vergibt die Rainforest Alliance das Label. Auf Produkten darf das Label verwendet werden, wenn sie mindestens 30 Prozent zertifizierte Zutaten enthalten. Bei einem Anteil von 30 bis 90 Prozent muss der prozentuale Anteil zertifizierter Zutaten vermerkt sein. Produkte, die 90 Prozent und mehr zertifizierte Zutaten enthalten, müssen diese Angabe nicht enthalten. Um das Rainforest Alliance Certified-Zertifikat zu erhalten, müssen sich die Betriebe durch eine unabhängige, international anerkannte Organisation, die Sustainable Farm Certification International, überprüfen lassen. Dabei wird jährlich vor Ort geprüft, ob die zehn Grundprinzipien des Standards eingehalten werden. Sie enthalten 99 einzelne Kriterien. Um zertifiziert zu werden, muss der Betrieb mindestens 50 Prozent der Kriterien eines jeden Prinzips und 80 Prozent aller Kriterien erfüllen. 15 sogenannte kritische Kriterien müssen auf jeden Fall erfüllt werden, zum Beispiel zur Rückverfolgbarkeit der Waren oder bestimmte soziale Bedingungen bei der Produktion. Setzt eine Farm die Kriterien des Standards nicht ausreichend um, so werden ihr Sanktionen auferlegt. Im Jahr 2018 schlossen sich Rainforest Alliance und utz zusammen. |
Haushalt, Bauen und Wohnen
| EU-EnergielabelDas EU-Energielabel ist eine seit 1998 gesetzlich vorgeschriebene Verbraucherinformation. Es enthält Informationen über verschiedene energie- und umweltrelevante Daten sowie Angaben zur Gebrauchstauglichkeit von Elektrogeräten. Seit März 2021 finden Verbraucher eine neue Kennzeichnung. Die Anzahl kennzeichnungspflichtiger Produktgruppen wird kontinuierlich erweitert und umfasst Heiz-, Lüftungs- und Kühlgeräte, elektronische Geräte wie Fernseher, Weiße Ware wie z. B. Kühlschränke, Trockner und Spülmaschinen, sowie Staubsauger und Beleuchtung. Mit Hilfe des Labels können Verbraucher Produkte hinsichtlich ihrer Energieeffizienz, u.a. beim Strom- und Wasserverbrauch oder der Geräuschentwicklung, vergleichen und sich leichter für ein sparsameres Gerät mit geringeren Betriebskosten entscheiden. Das wichtigste Merkmal des EU-Energielabels ist die Einordnung von Geräten in die Effizienzklassen A (niedriger Energieverbrauch) bis G (hoher Energieverbrauch). Ergänzend sind die Klassen farblich hinterlegt – die sparsamste Klasse wird immer dunkelgrün und die ineffizienteste Klasse rot dargestellt. Die Effizienzklassen werden kontinuierlich angepasst, die höchste Klasse A (teilweise auch die Klasse B) bleibt derzeit in Hinblick auf den technischen Fortschritt unbesetzt. Empfehlenswert ist beim Kauf immer auch der Blick auf die Angaben zum Energieverbrauch in kWh, da hier selbst bei Geräten vergleichbarer Bauart in den einzelnen Energieeffizienzklassen teilweise beträchtliche Unterschiede bestehen. |
| GS-ZeichenDas GS-Zeichen ist ein gesetzlich geregeltes Prüfzeichen für Produktsicherheit. Die im Jahr 1977 eingeführte Zertifizierung soll Verbraucher vor Schaden bewahren, wenn sie Produkte, wie beispielsweise Möbel, Spielzeug, Kinderwagen, Spielplatzgeräte, Haushalts- und Küchengeräte. bestimmungsgemäß verwenden. Das GS-Zeichen zeigt dem Verbraucher, dass eine unabhängige Stelle überprüft hat, dass das Produkt bestimmten gesetzlichen Ansprüchen an Sicherheit und Gesundheitsschutz entspricht. Die GS-Prüfstelle ist auf dem Produkt angegeben. Labelinhaber ist der deutsche Staat. Dementsprechend wird das Label nach Prüfung der Voraussetzungen von staatlich zugelassenen Prüfstellen vergeben. Grundlage für die Vergabe bildet das Produktsicherheitsgesetz (ProdSG). Es setzt seit 2011 die europäische Richtlinie über die allgemeine Produktsicherheit in deutsches Recht um (2001/95/EG). Die Stelle prüft ein Baumuster des Produkts, das der Hersteller zur Verfügung stellt darauf, dass es bei bestimmungsgemäßer oder vorhersehbarer Verwendung die Sicherheit und Gesundheit von Menschen nicht gefährdet und alle relevanten Vorschriften, beispielsweise zu Gesundheit und Sicherheit, einhält. |
Der Blaue EngelDer Blaue Engel kennzeichnet seit 1978 Produkte und Dienstleistungen mit besonderer Umweltqualität und ist die älteste umweltbezogene Kennzeichnung der Welt. Derzeit tragen über 30.000 Produkte und Dienstleistungen von über 1.600 Unternehmen in rund 120 Produktkategorien das Label. Der Blaue Engel garantiert, dass die Produkte und Dienstleistungen hohe Ansprüche an Umwelt-, Gesundheits- und Gebrauchseigenschaften erfüllen. Dabei wird der gesamte Lebensweg der Produkte betrachtet. Die Kriterien werden speziell für jede Produktgruppe erarbeitet. Um dabei die aktuelle technische Entwicklung abzubilden, überprüft das Umweltbundesamt alle drei bis vier Jahre die Kriterien. So werden Unternehmen gefordert, ihre Produkte immer umweltfreundlicher zu gestalten. Inhaber des Umweltzeichens Blauer Engel ist das Bundesumweltministerium. RAL gGmbH, eine 100prozentige Tochter des RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V., ist mit der Vergabe des Blauen Engel beauftragt, während das Umweltbundesamt als Geschäftsstelle des Blauen Engel die Kriterien für die Vergabe erarbeitet. Die "Jury Umweltzeichen" mit Vertretern aus Umwelt- und Verbraucherverbänden, Gewerkschaften, Industrie, Handel, Handwerk, Kommunen, Wissenschaft, Medien, Kirchen und Bundesländern beschließt, welche Blaue Engel neu entwickelt werden sollen und wie die entsprechenden Vergabegrundlagen gestaltet sein sollen. | |
Europäisches Umweltzeichen (EU-Ecolabel)Das freiwillige Umweltzeichen wurde 1992 mit einer EU-Verordnung (EWG 880/92) eingeführt. Es hat zum Ziel, Verbrauchern einen Hinweis auf umweltfreundlichere Produkte und Dienstleistungen zu geben und so Umweltbelastungen zu verringern. Die Vergabe erfolgt für Produkte und Dienstleistungen, die geringere Umweltauswirkungen haben als vergleichbare Produkte. Das Spektrum reicht von Reinigungsprodukten über Elektrogeräte, Textilien, Schmierstoffe, Farben und Lacke bis zu Beherbergungsbetrieben und Campingplätzen. Ausgeschlossen sind derzeit Nahrungsmittel, Getränke, Arzneimittel und medizinische Geräte. Labelinhaber des Europäischen Umweltzeichens ist die Europäische Kommission. Ein spezieller Ausschuss für das Umweltzeichen entwickelt die Kriterien. In ihm sind die für das Umweltzeichen zuständigen Stellen der Mitgliedstaaten sowie Umwelt-, Verbraucher- und Industrieverbände, Gewerkschaften, Handel und kleinere und mittlere Unternehmen vertreten. | |
natureplusnatureplus ist das internationale Qualitätszeichen für Bau- und Wohnprodukte der gleichnamigen internationalen Umweltorganisation. Das seit 2002 vergebene Label will den Einsatz von Bauprodukten fördern, die helfen, den Verbrauch fossiler Energieträger und endlicher Rohstoffe zu verringern. Dabei soll auf besonders hohe Qualität der Produkte in Bezug auf Umwelt, Gesundheit und Funktion hingewiesen werden. Labelgeber ist natureplus e. V. - Internationaler Verein für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen. Dem Verein gehören verschiedene Gruppen von Stakeholdern mit jeweils gleichen Rechten an. Dabei handelt es sich um Hersteller, Händler und Anwender von Bauprodukten, sowie Umwelt- und Verbraucherorganisationen, Gewerkschaften und Wissenschaftler. Für die Vergabe des Labels gelten bestimmte Basiskriterien für alle Produkte und zusätzlich spezielle Kriterien für einzelne Produktgruppen. Zu den Kriterien gehört unter anderem, dass für die Herstellung eines Produkts möglichst wenig Stoffe verwendet werden, die auf Basis von Erdöl hergestellt wurden. Außerdem sollen die Rohstoffe nachhaltig gewonnen und bei der Produktion Ressourcen, beispielsweise Wasser, geschont werden. Endprodukte müssen möglichst langlebig sein und sollen zu mindestens 85 Prozent aus nachwachsenden oder mineralischen Rohstoffen bestehen. Chemische Stoffe, wie Blei, Cadmium und Quecksilber, sind ausgeschlossen. | |
ÖkoControlBettwaren, für die das Label vergeben wird, müssen aus Materialien bestehen, die ökologisch gewonnen wurden, das heißt aus kontrolliert biologischem Anbau und - wenn möglich - auch aus kontrolliert biologischer Tierhaltung stammen. Es gelten die Schadstoffkriterien des Internationalen Verbandes der Naturtextilwirtschaft (IVN). Azofarbstoffe sind verboten, ebenso antibakterielle Ausrüstungen und optische Aufheller. Alle in den Produkten verwendeten Inhalts- und Hilfsstoffe müssen angegeben werden. Matratzen, für die das Label vergeben wird, müssen metallfrei verarbeitet sein. Kleber oder synthetische Nähgarne dürfen nur in geringen Mengen verwendet werden. Synthetische Vliese sind nicht erlaubt. Für Latexmatratzen wird Kautschuk aus 100 Prozent natürlichem Latex verwendet. Motten- und Flammschutzmittel sind verboten. Bei Baumwolle sind nur Produkte aus kontrolliert ökologischem Anbau erlaubt. Alle in den Produkten verwendeten Inhalts- und Hilfsstoffe müssen angegeben werden. Es gelten strenge Grenzwerte für Ausdünstungen, wie beispielsweise Formaldehyd. Giftige Stoffe, wie etwa Azofarbstoffe, sind bei der Produktion verboten. Möbel, für die das Label vergeben wird, müssen aus Massivholz gefertigt sein, das aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt. Bei Baumwolle sind nur Produkte aus kontrolliert ökologischem Anbau erlaubt. Alle in den Produkten verwendeten Inhalts- und Hilfsstoffe müssen angegeben werden. Es gelten strenge Grenzwerte für Ausdünstungen, beispielsweise von Formaldehyd. Giftige Stoffe, wie etwa Azofarbstoffe, sind bei der Produktion verboten. | |
www.holz-von-hier.eu/home/ | Holz von hierDas Label „Holz von Hier“ fördert eine regionale und nachhaltige Holzproduktion und -verarbeitung. Das Umweltlabel wird für besonders klima- und umweltfreundliche Holzprodukte mit kurzen Transportwegen vergeben. Es findet sich u.a. auf Brennholz, Möbel und Inneneinrichtungen. Als Grundlage für die Labelvergabe muss das gesamte Holz aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft und aus legalen Quellen stammen. Holz aus Urwäldern oder von international gefährdeten Baumarten (nach der internationalen Roten Liste von IUCN) darf nicht verwendet werden. Dies ist durch ein gültiges Zertifikat (z.B. von FSC oder PEFC) nachzuweisen. Eine weitere Voraussetzung sind kurze Transportwege vom Wald über die Verarbeitung bis zum fertigen Produkt. Der betreffende Betrieb zeigt mit dem Label zunächst an, dass er dem Verbund „Holz von hier“ angehört. Da es möglich ist, dass auch nicht zertifiziertes Holz verkauft werden kann, muss das zertifizierte Holz zusätzlich gekennzeichnet sein. Eine produktspezifische Urkunde mit einer ID-Nummer ermöglicht die Rückverfolgbarkeit. Labelinhaber ist die im Jahr 2012 gegründete Holz von hier gemeinnützige GmbH“. Die Entwicklung der Vermarktungsstrategie und des Herkunftsnachweises wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. |
Textilien
Siegel |
Beschreibung |
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IVN Naturtextil BESTZiel des Labels ist, die umweltverträgliche und sozial verantwortliche Herstellung von Textilien in allen Produktionsstufen zu fördern. Inhaber des Labels ist der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft e. V. (IVN). Er wurde 1999 gegründet und vereint verschiedenste Akteure der Naturtextilwirtschaft, vom Faserhersteller bis zum Händler. Der IVN ist Mitglied in der IWG, der International Working Group on Global Organic Textile Standard (GOTS). Dieser internationale Zusammenschluss von ökologisch engagierten Verbänden vergibt ebenfalls ein Label für die Herstellung von Naturtextilien, den Global Organic Textile Standard (GOTS). Der IVN zertifiziert nur Produkte, die zu mindestens 95 Prozent aus Naturfasern bestehen. Die Naturfasern müssen zudem vollständig aus biologischem Anbau stammen. Jedes Unternehmen, das sich um das Zeichen bewirbt, muss dem IVN eine sogenannte Umweltpolicy vorlegen, in der es unter anderem darlegt, wie es seinen Abfall und die Umweltauswirkungen in der Produktion verringern will. Der IVN lässt die gesamte Wertschöpfungskette des Produktes überprüfen. |
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IVN NaturlederZiel des Labels ist, die umweltverträgliche und sozial verantwortliche Herstellung von Leder (nicht des verarbeiteten Lederprodukts) in allen Produktionsstufen zu fördern. Inhaber des Labels ist, wie beim Standard IVN BEST, der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft e. V. (IVN). Die Tiere, von denen die Rohhäute stammen, müssen vorwiegend zur Fleischgewinnung gehalten werden. Wildlebende oder vom Aussterben bedrohte Tierrassen sind bei den zertifizierten Produkten ausgeschlossen. Farbstoffe müssen wie bei der Textilfärbung auch AOX– und schwermetallfrei sein und der EU-Verordnung entsprechen. Gewünscht ist die Verwendung von Pflanzenfarbstoffen. Es gelten spezielle Grenzwerte für Schadstoffe im Endprodukt. Für den gesamten Herstellungsprozess der Produkte gelten die gleichen Sozialkriterien wie für Naturtextilprodukte nach IVN BEST. |
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Textiles Vertrauen - OEKO-TEX® Standard 100Der OEKO-TEX® Standard 100 ist ein Prüf- und Zertifizierungssystem für textile Roh-, Zwischen- und Endprodukte aller Verarbeitungsstufen. Anders als der Name möglicherweise nahelegt, sind ökologisch angebaute Ausgangsstoffe keine Voraussetzung für die Vergabe des Labels. Ebenso müssen keine Naturfasern eingesetzt werden. Herausgeber des weltweit einheitlichen Standards ist die Internationale Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textilökologie (OEKO-TEX®) mit Sitz in Zürich. Ihr gehören 16 unabhängige und akkreditierte Textilprüf- und Forschungseinrichtungen in Europa und Japan an. Das Label „Textiles Vertrauen“ ist derzeit das weltweit meist verbreitete Prüfzeichen für schadstoffgeprüfte Textilien. Der Standard beruht vor allem auf gesundheitlichen Kriterien. Ökologische und soziale Kriterien spielen eine nachgeordnete Rolle. Die Standards berücksichtigen sowohl die Produkte (Schadstoffprüfungen) als auch den Produktionsablauf (Betriebsprüfungen). |
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Sustainable Textile Production (STeP) by OEKO-TEX®Das Label steht für ein Zertifizierungssystem, das Marken, Handelsunternehmen und Hersteller von Textilien durchlaufen können, um zu zeigen, dass ihre Produkte unter nachhaltigen Bedingungen entstehen. Ziel der STeP-Zertifizierung ist die dauerhafte Umsetzung umweltfreundlicher Produktionsprozesse, optimaler Arbeitssicherheit und sozialer Arbeitsbedingungen. STeP löst seit 2013 den OEKO-TEX® Standard 100 ab. Labelgeber ist, wie beim OEKO-TEX® Standard 100, die Internationale Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textilökologie (OEKO-TEX®). Voraussetzung für die STeP-Zertifizierung ist, dass in verschiedenen Unternehmensbereichen bestimmte Mindestanforderungen erfüllt werden. Dazu gehören beispielsweise der sichere Umgang mit Chemikalien, Umweltschutz, Sozialstandards und Arbeitssicherheit. Außerdem müssen die Rechte der Arbeiter eingehalten und ein Umweltmanagementsystem eingerichtet werden. Sicherheitsstandards und bestimmte Grenzwerte für giftige Stoffe müssen eingehalten werden. Die STeP-Zertifizierung definiert drei Stufen, die zeigen, inwieweit nachhaltige Produktions- und Arbeitsbedingungen umgesetzt sind: |
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Global Organic Textile Standard (GOTS)Ziel des Labels ist, einen weltweit einheitlichen, kontrollierbaren, sozialen und ökologischen Standard zu etablieren, der die gesamte Produktionskette von Textilien umfasst und nachvollziehbar macht. Das Label kennzeichnet Produkte, die mindestens 70 Prozent Naturfasern aus Bioanbau enthalten. Ist auf dem Label keine Prozentangabe zu finden, besteht das Produkt zu mindestens 95 Prozent aus Naturfasern aus Bioanbau. Labelgeber ist die Global Standard gemeinnützige GmbH. Sie führt alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Umsetzung des GOTS und der damit verbundenen Qualitätssicherung sowie des Lizenzierungssystems durch. Gegründet wurde die Global Standard gGmbH von der International Working Group on Global Organic Textile Standard. Der GOTS Standard greift erst ab den ersten Verarbeitungsschritten der Rohstoffe. |
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FairWertungZiel des seit 1994 bestehenden Labels ist, die Entwicklung von Standards für eine verantwortungsvolle und transparente Sammlung von gebrauchten Textilien voranzutreiben. Verbraucher sollen sich darauf verlassen können, dass ihre Kleiderspende sozialen, diakonischen oder karitativen Zwecken dient und die Textilien umweltverträglich gesammelt werden. Labelinhaber ist der Dachverband FairWertung e. V. Dabei handelt es sich um ein bundesweites Netzwerk aus gemeinnützigen und kirchennahen Organisationen und deren Tochterfirmen. Zu den Kriterien gehört beispielsweise, dass die gesammelten Textilien schadlos entsorgt werden, dass klar, sachlich und offen über die Verwendung der gesammelten Kleidung informiert wird und dass mit den Kleidersammlungen keine eigenwirtschaftlichen Ziele verfolgt werden. Die Spenden müssen mittelbar sozialen, diakonischen oder karitativen Zwecken dienen. |
Copyright: Grüner Knopf Geschäftsstelle
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Der Grüne KnopfDer Grüne Knopf ist seit 2019 ein staatliches Zeichen für nachhaltige Textilien. Es stellt verbindliche Kriterien auf, um Mensch und Umwelt zu schützen. Insgesamt müssen 46 Sozial- und Umweltstandards erfüllt werden. Dabei wird zwischen einer Unternehmensprüfung mit 20 Kriterien und einer Produktprüfung mit 26 Kriterien unterschieden. Dazu gehören u.a. die Zahlung von Mindestlöhnen, die Einhaltung von Arbeitszeiten sowie das Verbot von Kinderarbeit. Verboten sind z.B. der Einsatz gefährlicher Chemikalien und Weichmacher. Unabhängige Prüfstellen kontrollieren, ob die Kriterien eingehalten werden. Das Zeichen wird kontinuierlich weiterentwickelt, im August 2022 wurde eine Überarbeitung eingeführt. Im September 2019 startete das Textilsiegel mit 27 Unternehmen. Derzeit machen 100 Unternehmen mit. Seit Siegeleinführung wurden über 425 Millionen gelabelte Textilen verkauft. Siegelinhaber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), es legt die Kriterien und Bedingungen für den Grünen Knopf fest. Die Geschäftsstelle ist bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH eingerichtet.
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Wichtige Regionalsiegel in Bayern
| Geprüfte Qualität BayernZiel des seit 2002 vergebenen Labels ist, landwirtschaftliche Produkte und Lebensmittel, die aus Bayern stammen und eine hohe Qualität haben, zu vermarkten und für Verbraucher kenntlich zu machen. Labelinhaber ist der Freistaat Bayern, vertreten durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF) . Für die Vergabe des Zeichens sind bayernweit tätige Organisationen aus dem Bereich Land- und Ernährungswirtschaft zuständig. Zu den Kriterien gehört unter anderem, dass verarbeitete Nutztiere in Bayern geboren, gehalten und geschlachtet werden müssen. Die Qualität der Produkte muss zudem über dem gesetzlich vorgeschriebenen Standard liegen. Dazu gibt es für jede Produktgruppe eigene Kriterien. Mindestens 90 Prozent der angelieferten Milch für Milchprodukte beispielsweise müssen der höchsten Güteklasse zugehören, Schweine- und Rindertransporte dürfen nicht länger als vier Stunden dauern, bei der Fütterung darf kein Fischmehl verwendet werden und Klärschlamm darf nicht auf die Felder ausgebracht werden. |
Mehr s. VIS-Artikel | Bayerisches Bio-SiegelFür Produkte des ökologischen Landbaus mit Herkunftsbezug Bayern gibt es das bayerische Bio-Siegel. Träger des Zeichens ist der Freistaat Bayern. Er wird durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF) vertreten. Das Staatsministerium entscheidet darüber, wer Lizenznehmer wird, legt die Qualitätskriterien fest und bestimmt, was und wie geprüft wird. Die Qualitätsstandards orientieren sich an denen der vier in Bayern aktiven Öko-Anbauverbände Bioland, Biokreis, Demeter und Naturland. Alle Produktionsschritte müssen in Bayern erfolgen. Sogenannte Monoprodukte (aus einer Zutat, wie beispielsweise Mehl oder Milch) müssen vollständig aus Bayern stammen. Bei sogenannten Mischprodukten (aus mehr als einer Zutat), müssen die pflanzlichen Zutaten, die gemäß den landwirtschaftlichen Bedingungen in Bayern erzeugt werden können, vollständig aus Bayern stammen. Bei tierischen Mischprodukten müssen alle mengenmäßig bedeutsamen Zutaten aus Bayern stammen. |
| Qualitätssiegel RhönDas Label hat zum Ziel, regionale Wirtschaftsformen zu fördern sowie regionale Produkte und Dienstleistungen zu vermarkten. Im Gebiet der Rhön soll die Wertschöpfungskette gestärkt werden. Für jede Produktgruppe sind eigene Kriterien aufgestellt, die dafür sorgen sollen, dass es sich um regionale Produkte oder Dienstleistungen hoher Qualität handelt, die über das gesetzlich Vorgeschriebene hinausgehen. Labelinhaber des seit 2006 vergebenen Labels ist der Verein Dachmarke Rhön. Ihm gehören die Landkreise Bad Kissingen, Wartburgkreis, Fulda, Schmalkalden-Meiningen und Rhön-Grabfeld an. Unternehmen, die das Label tragen wollen, müssen ebenfalls Mitglied sein. Biosiegel der Dachmarke RhönDas Label hat, ebenso wie das Qualitätssiegel Rhön, zum Ziel, ökologisch erzeugte Produkte zu vermarkten und gleichzeitig regionale Wirtschaftsformen zu fördern. Im Gebiet der Rhön soll zudem die regionale Wertschöpfungskette gestärkt werden. Voraussetzung für die Vergabe des Labels ist, dass - zusätzlich zu den Kriterien des Qualitätssiegel Rhön - die Kriterien für das Europäische Bio-Siegel eingehalten werden. Das Label wird nur an Unternehmen vergeben, die Mitglied im Verein Dachmarke Rhön e. V. sind. |
Bio-Ring Allgäu e. V.Im Bio-Ring Allgäu e. V. engagieren sich Verbraucher sowie Bio-Bauern seit 1987 gemeinsam mit dem Ziel, den ökologischen Landbau in der Region Allgäu zu stärken. Der Bio-Ring Allgäu ist kein Regionalsiegel im engeren Sinne, sondern eine Regionalinitiative. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Engagement für eigenständige und gemeinwohlorientierte Regionalentwicklungsprozesse in Verbindung mit der Vermarktung qualitativ hochwertiger regionaler landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Der Verein vertritt die Interessen von Produzenten, deren Produktion über den gesetzlichen Vorgaben liegen, deren Qualitätskriterien auf der Basis einer breiten inhaltlichen Vergabegrundlage (Öko-Zertifizierungen) liegen und den Lebenszyklus (Rohstoffe, Produktions- und Verarbeitungsprozesse, Entsorgung) der Produkte berücksichtigen. | |
Die Regionaltheke – von fränkischen BauernÜber die Regionalvermarktungsinitiative „Die Regionaltheke – von fränkischen Bauern“ werden seit mehr als 15 Jahren ca. 140 Produkte von rund 30 fränkischen Erzeugerbetrieben in mehr als 150 Verkaufsstellen in Ober- Mittel- und Unterfranken vermarktet. Seit 2009 existiert für die mit dem Gütezeichen „Die Regionaltheke – von fränkischen Bauern“ gekennzeichneten Produkte ein Kriterien- und Kontrollsystem mit externer Zertifizierung. Es orientiert sich an den „Kriterien für ein glaubwürdiges Regionalvermarktungssystem“ des Bundesverbandes der Regionalbewegung e. V. (www.regionalbewegung.de). Transparenz und regionale Herkunft werden hier im Rahmen des sogenannten „Dualen Modells“ umgesetzt. Im „Dualen Modell“ arbeiten ideelle und wirtschaftliche Gruppierungen in der Allianz eng zusammen mit dem Ziel, die Öffentlichkeit für die Unterstützung einer nachhaltigen Regionalentwicklung zu gewinnen.
Die Initiative wurde vom Verein „Artenreiches Land – Lebenswerte Stadt e.V. (ALLES e.V.) gestartet und wird nach wie vor ideell von diesem begleitet. | |
Copyright: Stadt Bamberg | Region Bamberg – weil‘s mich überzeugt!Das Label hat zum Ziel, Produkte kenntlich zu machen, die in der Region Bamberg erzeugt und verarbeitet wurden. Es will so ein stärkeres Bewusstsein für regionale Wirtschaftskreisläufe schaffen. Verbraucher sollen regional einkaufen können. Dadurch soll die Vielfalt an regionalem Essen und Getränken erhalten bleiben. Außerdem sollen mittelständisches Handwerk und Dienstleistungen gefördert und die Kulturlandschaft bewahrt werden. Der Landkreis Bamberg vergibt das Label seit 2004 für Produkte und Dienstleistungen aus der Stadt und dem Landkreis Bamberg sowie aus den angrenzenden Gebieten Steigerwald, Haßberge, Itz-Baunach-Hügelland, Mittelfränkisches Becken und Fränkische Schweiz. Die Kriterien des Labels gehen über das gesetzlich Vorgeschriebene hinaus. So muss beispielsweise der Getreideanteil in gelabelten Backwaren sowie der Fleischanteil in gelabelten Wurstwaren zu mindestens 80 Prozent aus der Region stammen. Gastbetriebe müssen ständig mindestens zwei Hauptspeisen und zwei Getränke aus regionalen Zutaten anbieten. |
TAGWERKZiel der Marke TAGWERK ist, die Produkte von Biobauern zu vermarkten und Landwirte zu motivieren, auf ökologische Produktion umzustellen. Grundgedanken sind, gemeinsam, demokratisch und solidarisch zu wirtschaften, die bäuerliche und handwerkliche Herstellung von Lebensmitteln zu fördern und regionale Wirtschaftskreisläufe zu unterstützen. Markeninhaber ist die TAGWERK eG Verbraucher- und Erzeugergenossenschaft mit Sitz in der oberbayerischen Stadt Dorfen. Sie wurde 1984 gegründet. Die TAGWERK-Marke wird für regional erzeugte Biolebensmittel vergeben. Sie ist eine Dachmarke, die neben dem Markennamen des Erzeugerbetriebs verwendet wird. Die Hauptzutaten der TAGWERK-Produkte müssen in der TAGWERK-Region erzeugt worden sein. Zentrum der TAGWERK-Region ist Erding bei München, mit einem Radius von 100 km. |
Ausführliche Informationen zu einzelnen der genannten Gütesiegel finden Sie in den Artikeln
Prüfzeichen für Ökolebensmittel
Kennzeichnung "Ohne Gentechnik"
Fairtrade - Fairer Handel bei Lebensmitteln
Energiesparsiegel
CE-Kennzeichnung und GS-Zeichen auf Produkten
Europäisches Energielabel - Energieverbrauchskennzeichnung
Bildquellen: jeweilige Websites der Labelinhaber
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