Nachhaltiger Schulanfang
In diesem Beitrag finden Sie
- Papier & Co.: Recyclingprodukte sind erste Wahl
- So erkennen Sie Recyclingpapier
- Tipps für Ihren Einkauf
- Stifte & Co.: Aus Holz und nachfüllbar
- Zubehör: Gebraucht und aus Stoff
- Schultüte: Süßes und Sinnvolles
Papier & Co.: Recyclingprodukte sind erste Wahl
Rund 800.000 Tonnen DIN A 4-Blätter und mehr als 200 Millionen Schulhefte werden in Deutschland jedes Jahr verbraucht. Der Bedarf an Holz aus Wäldern und Urwäldern, an Energie und Wasser ist enorm. Sehr viel umweltfreundlicher ist Recyclingpapier. Es besteht zu 100 Prozent aus Altpapier. Daher benötigt es kein Holz bzw. Zellstoff (Primärfasern) und schont den Waldbestand. Gegenüber Papier aus Primärfasern verbraucht es nur etwa ein Drittel der Wasser- und die Hälfte der Energiemenge. Gleichzeitig verursacht es deutlich weniger Kohlendioxid, Abfall und Schadstoffe, die Luft und Gewässer belasten.
So erkennen Sie Recyclingpapier
Ein verlässlicher Wegweiser ist der „Blaue Engel“. Das Siegel kennzeichnet umweltverträgliche Papier- und Kartonprodukte, die ausschließlich aus Altpapier bestehen, energie- und wassersparend sowie ohne schädliche Chemikalien produziert wurden. Bei Schulheften und anderen verarbeiteten Produkten sind bis zu fünf Prozent an anderen Materialien erlaubt. Mehr über den „Blauen Engel“ erfahren Sie im Artikel „Die wichtigsten Gütesiegel“.
Das Siegel „FSC-Recycled“ des Forest Stewardship Council steht für Papier, das komplett aus Altpapier hergestellt wurde sowie für Produkte aus recyceltem Holz. Es leistet einen Beitrag zur Schonung der Wälder, berücksichtigt aber im Gegensatz zum „Blauen Engel“ keine weiteren ökologischen Aspekte.
Die beiden Siegel „FSC-100%“ und „FSC-Mix“ sagen dagegen nichts darüber aus, ob und wie viel Altpapier verwendet wurde. Sie geben an, dass das Papier vollständig oder teilweise aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt.
Tipps für Ihren Einkauf
Kaufen Sie Hefte, Heftumschläge, Schreib- und Malblöcke, Schnellhefter, Mappen, Ringbücher und Ordner aus Recyclingpapier bzw. -karton.
Achten Sie auf die genannten Gütesiegel. Schulmaterialien mit dem Zeichen „ÖKOPAplus – 100 % Altpapier“ müssen die Kriterien des „Blauen Engels“ für Recyclingpapier erfüllen.
Ordnungshelfer wie Stifteköcher, Stehsammler, Ablagekörbe und Schubladenboxen sind z. B. aus Recyclingkarton oder aus Holz erhältlich.
Stifte & Co.: Aus Holz und nachfüllbar
Als nachwachsender Rohstoff ist Holz eine Alternative zu Kunststoff. Zum Schutz der Wälder setzt sich der Forest Stewardship Council (FSC) weltweit für eine umwelt- und sozialverträgliche sowie ökonomisch sinnvolle Waldwirtschaft ein und zeichnet nachhaltige Holzprodukte aus. Sie tragen das „FSC–100 %“-Zeichen, wenn das Holz ausnahmslos aus FSC-zertifizierten Wäldern oder Holzplantagen kommt. Das Siegel „FSC-Mix“ steht auf Produkten, die neben FSC-zertifiziertem Holz bestimmte Anteile an Altholz, Altpapier und Holz ohne FSC-Siegel enthalten dürfen, das festgelegte Regeln erfüllen muss.
Tipps
Bevorzugen Sie Blei- und Buntstifte, Textmarker, Kugelschreiber, Pinsel mit Naturborsten und Zubehör wie Lineale oder Anspitzer aus FSC-zertifiziertem Holz anstatt aus Kunststoff.
Greifen Sie bei Tuschkästen, Filzstiften und Textmarkern zu den nachfüllbaren Varianten. Sie sparen Abfall und Rohstoffe. Für Füller gibt es sogenannte Konverter, die mit Tinte aus dem Glas gefüllt und in den Füller eingesetzt werden.
Komplettieren Sie die Ausrüstung mit lösemittelfreien Klebestiften und Radiergummis aus Naturkautschuk, die kein PVC (Polyvinylchlorid) und keine Weichmacher enthalten.
Zubehör: Gebraucht und aus Stoff
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Schulranzen, -taschen, Rucksäcke, Turnbeutel und Federmappen müssen nicht neu sein. Gut erhaltene Exemplare können Sie auf Flohmärkten oder in Second-Hand-Läden bekommen. Tipps zum Schulranzen-Kauf enthält der Artikel „Wissenswertes zum Thema Schulranzen“.
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Wählen Sie Federmappen aus Filz oder Stoff statt aus Kunststoff. Füllen Sie die Mäppchen selbst, denn die fertig gefüllten sind oft nicht mit umweltfreundlichen Produkten bestückt.
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Selbst genähte Turnbeutel aus bunten Stoffresten sind individuelle Einzelstücke, die Abfall vermeiden und Ressourcen bewahren.
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Achten Sie bei Brotdose und Trinkflasche auf unbedenkliche Materialien, z. B. Edelstahl oder Polypropylen, das keine Weichmacher oder Bisphenol A enthält. Über Kunststoffprodukte informiert der Artikel „Kunststoffe im Alltag“.
Schultüte: Süßes und Sinnvolles
Werden Sie kreativ. Selbst gebastelte Schultüten aus Recyclingpappe und Stoffresten lassen viel Raum für persönliche Gestaltungswünsche. Füllen Sie die Schultüte z. B. mit fair gehandelten Süßigkeiten, Trockenfrüchten oder Nüssen und umweltverträglichem Schulbedarf. Informationen zu Lebensmitteln aus fairem Handel finden Sie in dem Artikel „Fair Trade: Fairer Handel bei Lebensmitteln“
Ein Ausweis für die Bücherei regt zum Lesen an, schont aber Wälder, Klima und Geldbeutel.
Bildnachweis:
#86573244 Tafel Schulanfang © drubig-photo - Fotolia.com
- Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Umweltpakt Bayern
- Umweltpakt Bayern: Informationen zu Recyclingpapier
- Verbraucherzentrale Bayern: Zum Schutz der Wälder: Papier sparen, Recyclingpapier nutzen
- Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V., Portal zum öko-fairen Handel(n)
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