Heiße Küchenutensilien: Tipps zur sicheren Verwendung von Küchenhelfern aus Kunststoff
Autor: Redaktion VZ - Verbraucherzentrale Bayern
In diesem Beitrag finden Sie
- Worauf muss ich beim Erhitzen achten?
- Wie sind Küchenutensilien aus Kunststoff gekennzeichnet?
- Welche Alternativen gibt es?
Worauf muss ich beim Erhitzen achten?
- Um den Übergang unerwünschter Stoffe zu vermeiden, muss der für den jeweiligen Kunststoffgegenstand vorgesehene Temperaturbereich eingehalten werden. Geschirr aus Melamin beispielsweise darf nur bis maximal 70 Grad Celsius erwärmt werden. Es ist nicht für kochend heiße Speisen und auch nicht für die Mikrowelle geeignet. Andernfalls können laut Bundesinstitut für Risikobewertung gesundheitlich bedenkliche Mengen an Melamin und Formaldehyd in die zubereiteten Lebensmittel übergehen. Das ist besonders für Eltern wichtig zu wissen, da Kindergeschirr häufig aus dem bruchfesten Werkstoff Melamin besteht.
- Backformen aus Silikon sollten sicherheitshalber nicht über 200 Grad Celsius erhitzt werden, auch wenn höhere Temperaturbereiche angegeben sind. Es wird empfohlen die Backform nach dem Kauf vor dem ersten Gebrauch leer über eine Stunde bei 200 Grad Celsius im Backofen zu erhitzen, dabei gut zu lüften und die Form danach auszuspülen. Dann ist sie einsatzbereit.
- Auch die Dauer der Hitzebelastung spielt eine Rolle. Pfannenwender, die meist aus Polyamid (PA) bestehen, sind nicht für eine längere Hitzeeinwirkung ausgelegt. Daher dürfen sie nicht in der heißen Pfanne liegen gelassen werden. Sind Pfannenwender verformt oder haben eine aufgeraute Oberfläche, ist dies ein Zeichen, dass sie überhitzt wurden. Sie sollten sicherheitshalber nicht weiter verwendet werden.
Wie sind Küchenutensilien aus Kunststoff gekennzeichnet?
Wie ein bundesweiter Marktcheck der Verbraucherzentralen ergab, sind die Anwendungshinweise auf Pfannenwendern, Silikonbackformen, Melamin- und Mikrowellengeschirr häufig unvollständig, schlecht lesbar oder unverständlich. Zudem sind die Hersteller nicht verpflichtet, die verwendete Kunststoffart zu nennen. Bereits bei der Anschaffung neuer Küchenutensilien sollte man daher auf eine ausreichende Kennzeichnung achten.
Teilweise sind die Angaben nur auf der Umverpackung, als Aufkleber oder Anhänger zu finden. Besser ist es, wenn sie zusätzlich dauerhaft auf dem Produkt angebracht sind. Dazu eignen sic h beispielsweise eingestanzte Piktogramme.
Formellen Charakter haben diese zwei:
Das EU-weit gültige Symbol kennzeichnet Materialien, die für den Lebensmittelkontakt geeignet sind. | |
Recyclingcodes dienen der sachgerechten Wiederverwertung der Kunststoffe. Die Nummer und das Kürzel geben Aufschluss über das eingesetzte Material. Beispiel: 05/PP = Polypropylen (weitere finden Sie hier) |
Alle anderen bildlichen Darstellungen sind nur selten einheitlich gestaltet und nicht immer allgemein verständlich. Die Verbraucherzentralen haben daher eine Übersicht von oft verwendeten Piktogrammen erstellt, die Sie hier nachlesen können:
Piktogramme zum sicheren Gebrauch von Küchengegenständen
Welche Alternativen gibt es?
Kunststoffe sind Werkstoffe, von Natur aus nicht 100 Prozent stabil sind. Das bedeutet, sie können Stoffe an ihre Umgebung abgeben. Kunststoffe, die für Gegenstände mit Lebensmittelkontakt verwendet werden, dürfen laut EU-Verordnung keine gesundheitlich bedenklichen Substanzen abgeben bzw. nur im Rahmen zulässiger Grenzwerte. Benutzt man Küchenhelfer aus Kunststoff entsprechend ihres vorgesehenen Verwendungszwecks, gilt der Gebrauch als sicher.
Es gibt jedoch auch Materialien, die stabiler als Kunststoffe sind und beim Gebrauch im Haushalt keine Substanzen an Lebensmittel abgeben. Dazu zählen Glas, Keramik, Edelstahl und Holz. Glas und Keramik sind sehr hitzebeständig und daher eine gute Alternative zu Kunststoffgefäßen, um Speisen in der Mikrowelle zu erwärmen. Edelstahl ist ebenso wie Glas als Vorratsbehältnis auch zum längeren Aufbewahren von Lebensmitteln gut geeignet. Aus Holz gibt es beispielsweise Schneidbretter, Pfannenwender und Kochlöffel als praktische Küchenhelfer.
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- Marktcheck Küchenutensilien der Verbraucherzentralen
- Videoclip der Verbraucherzentralen: Heiße Küchenutensilien im Haushalt sicher verwenden
- Piktogramme zum sicheren Gebrauch von Küchengegenständen
- Bayerische Gewerbeaufsicht
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