Wichtige Begriffe rund ums Telefonieren
Von: Verbraucherzentrale Bayern e.V.
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App
Unter einer App (deutsche Kurzform für Applikation) ist in unserem Sprachgebrauch ein Programm für ein Smartphone, einen Tablet-PC, Smart-TV oder eine Smart-Watch gemeint, mit dem verschiedene Informationen wie z.B. Nachrichten, Wetter, Bahn- und Flugverbindungen etc. oder auch Spiele (Online-Games) abgerufen werden können. Die Anwendungsprogramme (Anwendungssoftware) können über einen im Smartphone oder Tablet-PC integrierten Shop (z.B. der App Store, Google Play Store) heruntergeladen werden. Es gibt sowohl kostenfreie als auch kostenpflichtige Apps.
Bluetooth
Unter Bluetooth versteht man eine Funkverbindung, die Kabelverbindungen aller Art z. B. bei Mobiltelefonen, Freisprecheinrichtungen, PCs, Headsets, Lautsprecher usw. vollständig ersetzt. Für jedes Gerät, das diese Funktion technisch bereithält und eine Datenkommunikation hierüber ermöglicht, ist Bluetooth nutzbar. Auch Drucker, Modems oder PCs können so drahtlos durch Wände oder Decken verbunden werden. Durchgesetzt hat sich der Standard aber in erster Linie bei Mobiltelefonen.
Call-by-Call / Internet-by-Call
Beim Call-by-Call-Verfahren kann günstig über eine bestimmte fünf- bis sechsstellige Vorwahl (Netzbetreiberkennzahl) telefoniert werden. Mit jeder Einwahl kommt ein neues Vertragsverhältnis zustande, das nur während des Telefonats besteht. Berechnet werden die jeweils gültigen Konditionen des ausgewählten Anbieters.
Ähnlich verhält es sich beim Internet-by-Call-Verfahren. Es erfolgt eine Einwahl ins Internet ohne einen langfristigen Vertrag. Dazu benötigt man in der Regel eine Einwahlnummer sowie einen vom Anbieter festgelegten Benutzernamen und ein Kennwort.
Das Verfahren zu Call by Call endet in Deutschland mit Ablauf 2024 und wird nicht mehr weitergeführt.
DSL
Über die Digital Subscriber Line (DSL) können heute Haushalte und Firmen Daten mit hoher Übertragungsrate senden (bis zu1000 Mbit/s) und empfangen. Dies ist eine wesentliche Verbesserung gegenüber früher verwendeten Modem- oder ISDN-Verbindungen mit nur bis zu 64 kbit/s. An der verlegten Telefonleitung muss nichts geändert werden, denn DSL nutzt die bereits verlegten Kupferadern des Telefonnetzes. Für die DSL-Verbindung werden andere Frequenzbereiche als für das Telefonsignal verwendet, so dass DSL parallel zum normalen Festnetztelefon genutzt werden kann. Der Telefonanschluss steht also auch während dem DSL-Betrieb für Telefongespräche zur Verfügung, der Internet-Zugang ist ähnlich wie bei einer Standleitung stets verfügbar.
Eine E-Mail (von engl. "electronic mail") ist eine briefähnliche Nachricht, die auf elektronischem Weg in Computernetzwerken übertragen wird. Neben kostenlosen E-Mail-Konten werden heute auch kostenpflichtige E-Mail-Accounts, zu Deutsch "Benutzerkonten", wie beispielsweise mailbox.org und Posteo angeboten, die einen hohen Datenschutz bieten.
Flatrate
Als Flatrate (von engl. "flat rate", auch "flat-fee" genannt) bezeichnet man in der deutschen Sprache Pauschaltarife für Telekommunikations-Dienstleistungen wie Telefonie und Internet. Gemeint ist, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung unabhängig vom Nutzungsvolumen zu einem Pauschalpreis nutzbar sind. Der Begriff setzt sich zusammen aus flat (flach, eben) und rate (Tarif).
Anbieter von Flatrate-Tarifen müssen für die Nutzung fremder Netze eine zeitabhängige Gebühr zahlen. Deswegen basieren Flatrates auf einer Mischkalkulation der Anbieter, bei der die Kund/-innen, die das Angebot wenig nutzen, einen höheren Verbrauch von Vielnutzer/-innen mit leisten. Einige Anbieter haben Vertragsbestimmungen, in denen sie sich vorbehalten, bei zu häufiger Nutzung das Vertragsverhältnis zu kündigen.
GPRS
GPRS (engl. "General Packet Radio Service") ist ein Datenübertragungsdienst im Handynetz. Es ermöglicht eine theoretische Übertragungsrate von bis zu 171,2 KBit/s und ist damit vergleichsweise langsam. Es wird inzwischen nur noch als Internet-Notlösung in Gebieten genutzt, die noch nicht von den Nachfolgern LTE und 5G erschlossenen sind. Fast alle Handys unterstützen jedoch nach wie vor GPRS. Den verschiedenen technischen Übertragungsarten ist gemein, dass die Daten beim Senden in einzelne Pakete umgewandelt werden, als solche übertragen und bei der empfangenden Person wieder zusammengesetzt werden.
Bei der Aktivierung besteht grundsätzlich nur eine virtuelle Verbindung. Erst bei der tatsächlichen Datenübertragung werden auch Informationen gesendet, wird also der Funkraum in diesem Moment benutzt. Darum ist keine Funkkanalreservierung für den/die Benutzer/-in nötig. Deshalb sind die Abrechnungen hauptsächlich von den übertragenen Datenmengen bestimmt und nicht in erster Linie von der Verbindungsdauer.
GSM
GSM (engl. „Global System for Mobile Communications“) war in den 2000er Jahren der Standard für volldigitale Mobilfunknetze, der hauptsächlich für Telefonie aber auch für Datenübertragung und Kurzmitteilungen (SMS) genutzt wird. Es war der weltweit am meisten verbreitete Mobilfunk-Standard und wurde mit dem Ziel geschaffen, ein mobiles Telefonsystem anzubieten, das Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine europaweite Mobilität erlaubt und mit ISDN oder herkömmlichen analogen Telefonnetzen kompatibel ist. In Deutschland ist GSM die technische Grundlage der D- und E-Netze.
Hot-Spot
Über sogenannte Hot-Spots können Verbraucher/-innen auch außerhalb der eigenen vier Wände mit einem WLAN-fähigen Gerät wie Notebook, Smartphone oder Tablet eine Verbindung ins Internet aufbauen.Dabei handelt es sich um öffentlich zugängliche drahtlose Internetzugriffspunkte, die kostenfrei oder gegen Bezahlung bereitgestellt werden. Meistens sind sie in Hotels, Restaurants, Flughäfen, Bahnhöfen, öffentlichen Plätzen usw. installiert.
IP-Adresse
Die IP-Adresse (engl. "Internet Protocol Adress") ist eine Adresse, die in Computernetzwerken verwendet wird, um Daten von Absender/-innen zu den vorgesehenen Empfänger/-innen transportieren zu können. Das Internet ist ein solches Computernetzwerk. Das bedeutet: Ähnlich der Postanschrift auf einem Briefumschlag werden Datenpakete mit einer Adresse versehen, die den/die Empfänger/-in eindeutig identifiziert.
ISDN
ISDN (eng. „Integrated Services Digital Network“) ist ein internationaler Standard für ein digitales Telekommunikationsnetz. Für Privatkund/-innen der Telekom erfolgte die vollständige ISDN-Abschaltung nach und nach, Ende 2022 wurde ISDN komplett abgeschaltet.
Kurzwahlnummer
Über so genannte Kurzwahlnummern, die in der Regel vier- bis sechsstellig sind, können verschiedene kostenpflichtige Dienste, wie z.B. Auskunftsdienste, Chats etc., abgerufen werden.
MMS
MMS (engl. „Multimedia Messaging Service“) ist eine Weiterentwicklung von SMS und bietet die Möglichkeit, mit einem Mobiltelefon multimediale Nachrichten an andere mobile Endgeräte oder an normale E-Mail-Adressen zu schicken. Es können nicht nur Textnachrichten, sondern auch Bilder und Audio-Dateien verschickt werden. Inzwischen wurde MMS weitestgehend vom Versenden per Messengern wie WhatsApp oder Signal verdrängt. Trotzdem lassen sich MMS in den Mobilfunknetzen von Telekom und O2 (Telefónica) auch 2024 weiterhin senden und empfangen. Allein Vodafone hatte im Januar 2023 den Dienst abgeschaltet.
Prepaid
Prepaid-Verträge sind Mobilfunkverträge ohne eine feste Vertragslaufzeit. Im Gegensatz zu Laufzeitverträgen werden die anfallenden Kosten nicht nachträglich bezahlt, sondern es wird vorab ein bestimmter Guthabenbetrag gekauft, der abtelefoniert und immer wieder neu aufgeladen werden kann. Es fallen keine monatlichen Grundkosten an.
Im Gegensatz zum echten Prepaid-Vertrag wird beim unechten Prepaid-Vertrag (Quasi-Prepaid) nicht per Vorkasse gezahlt, sondern nachträglich abgerechnet. Auch wenn das vereinbarte Guthaben aufgebraucht ist, können Verbraucher/-innen weiter telefonieren und damit ins Minus rutschen. Mehr zum Thema lesen Sie im Artikel Mobilfunkverträge: Was ist bei Prepaid zu beachten?
Preselection
Unter Preselection versteht man die dauerhafte Voreinstellung des Telefonanschlusses auf einen alternativen Verbindungsnetzbetreiber. Man behält den Grundanschluss bei der Deutschen Telekom und führt die Gespräche über das Verbindungsnetz eines anderen Anbieters. Anders als beim Call-by-Call-Verfahren wird die Netzbetreiberkennzahl fest in den Vermittlungsrechner der Telekom einprogrammiert und muss nicht jedes Mal neu vorgewählt werden.
Das Verfahren zu Call-by-Call endet mit Ablauf 2024 und wird nicht mehr weitergeführt, damit endet auch die Möglichkeit zur Preselection.
Roaming
"Roaming" (engl.) bedeutet herumwandern, herumstreifen. Darunter versteht man die Möglichkeit der Handynutzung im Ausland. Beim International Roaming werden über das ausländische Mobilfunknetz Verbindungen aufgebaut, die sodann über den heimischen Mobilfunkanbieter abgerechnet werden. Verbindliche Regelungen zum Telefonieren und Surfen im EU-Ausland legt die EU-Roaming-Verordnung fest. Danach kostet Telefonieren und Internetnutzung über das Handy im EU-Ausland grundsätzlich genau so viel wie zu Hause („Roam like at home“). Mehr zum Thema lesen Sie im Artikel: Handy im Ausland nutzen: Was ist bei Roaming zu beachten?
SIM Karte
SIM ist die Abkürzung für "Subscriber Identity Module" (zu Deutsch etwa „Modul zur Benutzeridentifikation“). Die SIM Karte dient also der Identifizierung des Nutzers/der Nutzerin im Mobilfunknetz. Nur so kann beispielsweise ein eingehender Anruf korrekt zu einem Mobiltelefon weitergeleitet werden. Das Einbuchen erfolgt nach dem Einschalten des Mobiltelefons durch Eingabe der PIN-Nummer. Die Daten der SIM Karte werden dann an den Provider gesendet und ausgehende und eingehende Anrufe werden ermöglicht.
Smartphone
Ein Smartphone ist ein internetfähiges Mobiltelefon mit erweitertem Funktionsumfang, das aufgrund seines Betriebssystems heutzutage eher einem Computer als einem Telefon ähnelt. Smartphones bieten neben der klassischen Telefonie und einem Internetzugang vielfältige Funktionen. Sie können für den Austausch über Messenger, Online-Shopping, Social-Media-Nutzung, als Navigationsgerät, zum Spielen, Musikhören und vieles mehr benutzt werden. Bedient werden sie in der Regel über einen Touchscreen. Zudem lassen sich Smartphones durch zusätzliche Programme (Apps) individuell erweitern, die über einen internetbasierten Shop erworben werden können.
SMS
SMS (engl. Short Message Service) ist ein Telekommunikationsdienst zur Übertragung von Textnachrichten, der zuerst für den GSM-Mobilfunk entwickelt wurde. Mittlerweile wird die SMS zunehmend durch Messenger wie WhatsApp oder Signal ersetzt. Obgleich die Abkürzung „SMS“ den Dienst zur Übertragung von Kurznachrichten bezeichnet, wird sie heute umgangssprachlich zumeist als Abkürzung für die Nachrichten selbst verwendet. Daher wird im Duden die Abkürzung "SMS" als Femininum geführt; in der Schweiz und teilweise auch in Österreich ist das Neutrum, also "das SMS", üblich. Eine SMS ist auf 160 Zeichen beschränkt.
Tablet
Ein Tablet ist ein tragbarer, flacher Computer, der keine herkömmliche Tastatur mehr besitzt. Der Computer wird über einen berührungsempfindlichen Bildschirm (Touchscreen) per Stift oder Finger bedient. Tablets besitzen in der Regel den gleichen Funktionsumfang wie herkömmliche Notebooks und sind ähnlich aufgebaut.
UMTS
Die 3G-Netze – auch UMTS genannt - sind abgeschaltet. Konsequenzen hat dies für Nutzer/-innen alter Smartphones und alter Verträge. UMTS steht für „Universal Mobile Telecommunications System“ und wurde zugunsten des Ausbaus des 5G und 4G -Netzes ersetzt.
VoIP
Bei "Voice over IP" (kurz VoIP) werden die Telefonate über das Internet geführt. Kostenlose Dienste wie Skype, Google Meet oder Apples Messages bieten eine Alternative zur klassischen Telefonie über das Telefonnetz an und unterstützen häufig auch die eine Übertragung per Video. Die Telefonate über die Internetleitung können durch eine Software oder über den Browser auf dem PC, Tablet oder Smartphone geführt werden.
WLAN
Einen Breitbandzugang ins Internet können Verbraucher/-innen durch die Verbindung eines LAN-Kabels mit dem internetfähigen Endgerät einrichten. Üblicherweise richten Nutzerinnen und Nutzer heutzutage ein eigenes lokales Datennetz ein. Ein solches lokales Funknetz ist das WLAN (engl. "Wireless Local Area Network", zu Deutsch „kabelloses Funknetzwerk“). Die Endgeräte sind heutzutage in aller Regel WLAN-fähig, so dass keine weiteren Adapter installiert werden müssen.
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