Kinderhochstühle für Kleinkinder
Von: Kompetenzzentrum Marktüberwachung - Regierung von Mittelfranken - Gewerbeaufsicht
In diesem Beitrag finden Sie
- Modelle
- Darauf sollten Sie beim Kauf achten!
- Reinigen von Kinderhochstühlen und Bezügen
- Sicherheitshinweise
- Fazit
Doch Vorsicht:
der Nachwuchs bleibt selten lange in seinem Sitzmöbel still sitzen - meist wollen die Sprösslinge die Umgebung und die interessanten Sachen auf dem Tisch erkunden. Hier muss der Kinderhochstuhl vorsorgen und darf bei ruckartigen Bewegungen des Kindes auf keinen Fall kippen! Das Angebot im Handel an Kinderhochstühlen ist vielfältig. Verbraucher stehen bisweilen ratlos vor den verschiedenen Modellen. Hier einige Informationen, worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Modelle:
Darauf sollten Sie beim Kauf achten!
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Gütesiegel: Geprüfte Sicherheit "GS" oder andere Qualitätszeichen
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Gebrauchsanleitung bzw. Aufbauanleitung sollte unbedingt mit dabei sein.
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Kennzeichnung des Hochstuhles mit dem Namen des Herstellers und dem Warnhinweis:
"Achtung - lassen Sie das Kind nicht unbeaufsichtigt"
Zusätzlich muss noch ein graphisches Symbol deutlich auf die notwendige Beaufsichtigung hinweisen. -
Einfache Montage (Hinweis: Nach der gebrauchsfertigen Aufstellung des Kinderhochstuhls dürfen keine zugänglichen Scher- und Quetschstellen vorhanden sein)
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Gut ist es, wenn der Hochstuhl viele Verstellmöglichkeiten aufweist und mit der Größe der Kinder mitwächst.
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Das Kind muß bequem im Hochstuhl sitzen, den Rücken abstützen, Arme auflehnen und in jedem Alter die Beine aufstellen können.
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Der Kinderhochstuhl muss so gestaltet sein, dass ein Herausgleiten des Kindes aus dem Sitz und ein Hängenbleiben z. B. zwischen Tischchen und Sitzfläche verhindert wird. Diese Anforderung wird erfüllt durch ein aktives Rückhaltesystem, bei dem die Betreuungsperson eine aktive Handlung durchführen muss (z.B. Gurt anlegen oder Schnallen einrasten) und (zukünftig) ggf. ein passives Rückhaltesystem bei dem keine aktive Handlung der Aufsichtsperson erforderlich ist (z.B. Vorhanden sein eines fest montierter Schrittgurtes). Das zusätzlich erforderliche passive Rückhaltesystem ist von der Bauart des Hochstuhls abhängig.
Achtung: Die Eltern sollten sich nicht ausschließlich auf ein evtl. vorhandenes passives Rückhaltesystem verlassen, da ein nicht angeschnalltes Kind versuchen wird, im Stuhl aufzustehen und ggf. aus dem Stuhl fallen kann (Unfallstatistik).
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Kippsicherheit:
Hochstühle sollten mit zwei festen Rollen (keine lenkbare Rollen!) an den Hinterbeinen ausgestattet sein. Damit soll ein Kippen des Stuhls verhindert werden, wenn sich das Kind von der Tischkante abstößt. Vier Rollen sind nur bei schweren Hochstühlen zulässig. Dabei ist u.a. zu beachten, dass sich zwei Rollen ( sinnvoll die Vorderrollen) mit einer Feststellvorrichtung arretieren lassen (damit soll z.B. verhindert werde, dass Geschwister den Stuhl samt Inhalt umherschieben können). -
Kinderhochstühle sollten auch aushalten, dass die Kleinen an ihm herumturnen. Beispiel: wenn ein Geschwisterkind von vorn an der Tischplatte zerrt, darf der Stuhl auf keinen Fall nach vorne kippen.
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Abnehmbare kleine Bauteile dürfen nicht verschluckbar sein, also nicht in den Kleinteilezylinder passen.
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Auf Materialschäden achten, z.B. splitterndes Holz, frei von Fäulnis und Insektenbefall.
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Metallbeschläge müssen beständig gegen Rost geschützt sein.
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Hochstuhl darf keine scharfen Ecken und Kanten oder scharfkantige Schrauben aufweisen.
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Bei Kindermöbeln ist auf Speichel- und Schweißfestigkeit zuachten, die Oberflächenbehandlung und Materialien dürfen keine bedenklichen Mengen an Schwermetallen und Formaldehyd enthalten.
Reinigen von Kinderhochstühlen und Bezügen
Der Nachwuchs wird immer kleckern, natürlich bleiben Holz, Kunststoffe und Bezüge nicht davon verschont.
Deshalb sollte der Kinderhochstuhl leicht zu reinigen sein und nicht zu viele Schnörkel und Ritzen aufweisen.
1. Bezüge:
Die meisten Bezüge lassen sich mit wenigen Handgriffen entfernen und können in der Waschmaschine mit normalem Feinwaschmittel (30°C) gewaschen werden (auf Pflegeetikett achten).
Kunststoffbezüge sind nur dann leicht zu reinigen, wenn sie keine Rillen und Ritzen haben. Sonst trocknen Speisereste fest und sind schlecht zu entfernen.
2. Gestell:
Bei Holzstühlen sollte auf keinen Fall mit aggressiven Mitteln geputzt werden, sondern mit Schonseife und Wasser reinigen. Eventuell vorher ein feuchtes Microfasertuch auflegen um die festgetrockneten Speisereste aufzuweichen.
Sicherheitshinweise:
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Aufsicht: Lassen Sie ein Kind nie allein im Hochstuhl.
Auf die einwandfreie Befestigung aller Gurte achten. Hochstuhl nicht benutzen, wenn die Bauteile des passiven Rückhaltesystems nicht einwandfrei angebracht und eingestellt sind. Stuhl nicht in die Nähe von Feuer und anderen starken Wärmequellen stellen. -
Gurte: Sie können verhindern, dass die Kleinen herausklettern oder durchrutschen. Gurte des aktiven Rückhaltesystem müssen nicht vom selben Hersteller sein, sie müssen aber für den betreffenden Hochstuhl passen.
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Arm- und Rückenlehnen: Den Kopf müssen die Kleinen nicht unbedingt anlehnen, wohl aber den Rücken abstützen und die Arme auflehnen können.
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Fußstützen: Das Kind sollte in jedem Alter die Füße aufstellen können, mindestens aber wie bei Schalensitzen die Unterschenkel auflegen.
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Nur zum Essen: Kinder wollen Ihren Bewegungsdrang ausleben. Benutzen Sie den Hochstuhl nicht zur bequemen Daueraufbewahrung.
Fazit
Gutes muss nicht immer teuer sein. Lassen Sie sich in einem kompetenten Fachgeschäft beraten. Denn ein guter Kinderhochstuhl ist haltbar, hat einen hohen Sitzkomfort und ist später noch manche Jahre als anpassbarer Stuhl nutzbar.
- DIN EN 14988:2020
- Bayerische Gewerbeaufsicht
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