Smart Home: Vorteile und Risiken im Überblick
Von: Judit Maertsch - VerbraucherService Bayern
In diesem Beitrag finden Sie
- Was versteht man unter Smart Home?
- Welche Vorteile bietet das Smart Home?
- Welche Risiken drohen im Smart Home?
- Sicherheitsrisiko und Schäden durch Bedienungsfehler
- Hackerangriffe durch Updates vermeiden
- Finanzierung eines Smart Home
Was versteht man unter Smart Home?
Mit dem Begriff Smart Home bezeichnet man ein automatisiertes, „intelligentes“ Zuhause. Per Smartphone App können die Jalousien heruntergefahren und das Haus temperiert werden. Mit intelligenten Leuchtsystemen lässt sich unterschiedliches Licht erzeugen. Im Urlaub kann die heimische Kamera-Überwachungsanlage am Tablet gecheckt oder der Rasenroboter gestartet werden.
Smarte Geräte, wie z.B. Thermostate können direkt am Gerät, andere zusätzlich via App am Smartphone oder Tablet programmiert werden. Im Smart Home können intelligente Geräte sich sogar miteinander vernetzen und kommunizieren. Vernetzte Komponenten wie die Haustechnik lassen sich über die zentrale Schnittstelle per Browser mit einem Befehl gleichzeitig steuern. Der intelligente Temperaturregler kann die Heizung aus- oder den Rasensprenger einschalten. Smart Homes erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Viele wollen ihr Zuhause in Zukunft mit intelligenten Geräten energiesparend ausstatten und mithilfe von Apps bequem und sicher steuern. Neubauten werden oft mit Smart-Home-System geplant.
Welche Vorteile bietet das Smart Home?
Smarte Geräte bringen Komfort, erhöhen die Wohnqualität, sorgen für mehr Sicherheit und helfen Energie sparen. Schon durch einzelne Geräte lassen sich viele Abläufe einfach und energiesparend automatisieren. Im Smart Home werden das Sicherheitssystem, die Beleuchtung, Heizung und die Waschmaschine zentral über eine einzige App gesteuert. Die Geräte kommunizieren miteinander, schicken die gewonnenen Informationen an die zentrale Steuereinheit und diese löst einen vorher festgelegten Prozess aus. Macht sich jemand unerlaubt an der Haustür zu schaffen, wird die Garten- und Innenbeleuchtung oder die Hi-Fi-Anlage aktiviert. Zusätzlich schickt das Smart-Home-System eine Nachricht an das Smartphone des Eigentümers mit einer Warnung vor dem Einbruchversuch.
Smart Home Systeme helfen auch dabei, Geld zu sparen. Statt die Heizungsanlage den ganzen Tag in normalem Betrieb laufen zu lassen, reicht es, wenn die Raumtemperatur durch die intelligente Steuerung eine Stunde vor Ankunft von der Arbeit und Schule hochgefahren wird. Einzelne Räume können energie- und kostensparend nach Bedarf unterschiedlich geheizt werden. Das Elektroauto kann über die intelligente Wallbox mit dem Speicher der PV-Anlage verbunden sein und wird in Abhängigkeit vom Speicherfüllstand geladen.
Smart Home Systeme helfen auch dabei, Geld zu sparen. Statt die Heizungsanlage den ganzen Tag in normalem Betrieb laufen zu lassen, reicht es, wenn die Raumtemperatur durch die intelligente Steuerung eine Stunde vor Ankunft von der Arbeit und Schule hochgefahren wird. Einzelne Räume können energie- und kostensparend nach Bedarf unterschiedlich geheizt werden.
Welche Risiken drohen im Smart Home?
Die häufigsten Risiken im Smart Home sind technische Defekte, Bedienungsfehler oder Eingriffe in die Privatsphäre, zum Beispiel durch Hackerangriffe. Die Kosten für die Neubeschaffung von Multi-Media- und smarten Geräten, die durch Wasserrohrbruch, Feuer oder Blitz beschädigt werden, sind hoch. Schäden an fest verbauten smarten Geräten werden über die Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Alle anderen smarten Ausstattungselemente schützt die Hausratversicherung. Bei einigen Anbietern müssen Versicherungsnehmer für den Versicherungsschutz jedoch erst zusätzliche Geräte wie Sensoren oder Überwachungskameras installieren, die im Fall eines Schadens umgehend informieren.
Sicherheitsrisiko und Schäden durch Bedienungsfehler
Laut Gerätehersteller sind smarte Geräte für jedermann, auch ohne technische Vorkenntnisse, geeignet. Die smarten Geräte werden jedoch immer komplexer. Ein kleiner Bedienungsfehler kann schon zu Sicherheitsrisiken und Schäden führen. Erhebliche Probleme kann verursachen, wenn sich die Tür und die Fenster bei der Abreise in den Winterurlaub nicht schließen, sondern öffnen und die Heizung heruntergefahren wird.
Hackerangriffe durch Updates vermeiden
Die Sorge, dass Smart Homes zum Einfallstor für Hacker werden, ist nicht ganz unbegründet. Smarte Geräte sind ständig mit dem Internet verbunden. Viele smarte Geräte sind mit unsicheren und unveränderbaren Herstellerpasswörtern („1234“, „0000“, „admin“) ausgestattet oder bekommen nach kurzer Zeit kein Sicherheits-Update mehr. Cyberkriminelle könnten mit Schadsoftware in Smart Home-Systeme eindringen und sich Zugriff auf sämtliche Geräte im Heimnetz ermöglichen. Daher ist es wichtig, mögliche Sicherheitslücken in der Gerätesoftware durch Updates zu schließen. Ausschließlich Geräte von etablierten Hersteller/-innen, möglichst aus dem europäischen Raum sind hier empfehlenswert. Unabhängige Testberichte bekommen Sie hierzu beim Verbraucherschutz und von der Stiftung Warentest.
Auch kann die Vernetzung des Smart Homes mit sprachgesteuerten Assistenten wie Alexa & Co. ein Risiko für die Privatsphäre sein. Die Vertraulichkeit der eingespeisten Informationen ist nicht gewährleistet, da die Sprachbefehle und viele weitere Informationen in der Cloud ausgewertet werden.
Die Kontrolle über das Heimnetzwerk kann bei mangelhaftem Sicherheitsstandard in falsche Hände geraten, Passwörter, die Gewohnheiten, Verbrauchs- oder Nutzungsdaten der Bewohner/-innen könnten ausgespäht werden. Tagesabläufe, übliche An- und Abwesenheitszeiten der Bewohner/-innen werden transparent. So können Kriminelle einen Einbruch einfacher planen und das digitale Schließsystem der Haustür manipulieren. Verbraucher/-innen, die ein Smart Home einrichten wollen oder besitzen, sollten sich über Versicherungen für ihr vernetztes Zuhause informieren und den Datenschutz im Smart Home konsequent beachten.
Verbraucher/-innen, die ein Smart Home einrichten wollen oder besitzen, sollten sich über Versicherungen für ihr vernetztes Zuhause informieren und den Datenschutz im Smart Home konsequent beachten.
Finanzierung eines Smart Home
Die Kosten für Smart Home Systeme werden erschwinglich und zumindest einzelne Elemente oder Starter-Pakete lassen sich in jeder Bestandsimmobilie installieren. Intelligente Thermostate oder per App schaltbare Steckdosen sind der kostengünstige Anfang für die meisten Mieter/-innen und Immobilienbesitzer/-innen. Per App steuerbare LED-Leuchtmittel kosten wenige Euro, komplette Smart Home Technik jedoch mehrere zehntausend Euro. Planen Sie bei der Finanzierung des Eigenheims auch das Smart-Home System ein! Bei Nachrüstung einer Bestandsimmobilien gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) günstige Darlehen oder sogar einen Tilgungszuschuss. Die Förderung bestimmter Energiespar-, oder Einbruchschutzmaßnahmen kann mehrere Tausend Euro betragen. Informieren Sie sich bei der Planung unter www.kfw.de und beim Verbraucherschutz zu den aktuellen Konditionen.
- Smart Home - Updates
- Smart Home - Datenschutz
- Smart Home - Versicherungen
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: Smarthome – den Wohnraum sicher vernetzen
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: Internet der Dinge – Smart leben
- Podcast "Smart Home - Chancen und Risiken"
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